GRENZÜBERGANGSSTELLEN
Während der Berlin-Blockade vom 24. Juni 1948 bis zum 12. Mai 1949 ruht der Interzonenverkehr zwischen Ost- und Westdeutschland nahezu gänzlich. Das Ende der Blockade West-Berlins wird am 4. März 1949 mit dem New Yorker Viermächteabkommen beschlossen. Die Beschränkungen im Berlin-Verkehr wird durch den Oberbefehlshaber der sowjetischen Besatzungsmacht mit Befehl Nr. 56 vom 9. Mai 1949 aufgehoben. Zur gleichen Zeit vereinbart die Generaldirektion der Deutschen Reichsbahn (DR) in Berlin und die westliche Hauptverwaltung in Offenbach (Die Deutsche Bundesbahn - DB – entsteht erst mit Gründung der BRD) die Wiederaufnahme des Zugverkehrs über die Zonengrenze ab den 12. Mai 1949. Für den 11. Mai wird eine abschließende Besprechung in Helmstedt vereinbart. Das Protokoll dieser Besprechung bildete als Helmstedter Abkommen die Grundlage für die künftige Entwicklung des Interzonenverkehrs
Auf Grundlage des Helmstedter Abkommens zur Wiederaufnahme des Berlin- und Interzonenverkehrs vom 11. Mai 1949 tritt der grenzüberschreitenden Verkehrs wieder ein, damit verbunden kommt es zu unkontrollierbaren Grenzübertritten und Schmuggellein. Die junge DDR reagiert: Mit Befehl der SKK (Sowjetischen Kontrollkommission) vom 5. Mai 1952 und der am 26. Mai 1952 erlassenen "Verordnung über Maßnahmen an der Demarkationslinie zwischen der DDR und der westlichen Besatzungszonen Deutschlands" werden die bisher eher unstrukturierten Grenzüberwachungsmaßnahmen durch ein spezifiziertes Sicherungs- und Kontrollsystem an allen GÜSten (Grenzübergangsstellen) der DDR und Ost-Berlins einheitlich formiert. Mit dem Bau der Sperranlagen in Berlin werden die Sicherungsmaßnahmen an den GÜSten nochmals drastisch verschärft. Für die Grenzbahnhöfe bedeutet dies, dass die Züge aus der und in die BRD hermetisch vom Betrieb der Deutschen Reichsbahn (DR) getrennt werden.
Mit Abschluß des Berliner Vier-Mächte-Abkommens am 3. September 1971, dem Transitabkommen vom 17. Dezember 1971 und dem deutsch-deutschen Grundlagenvertrag am 21. Dezember 1972 wird das Kapitel der deutsch-deutschen Entspannungspolitik eingeleitet. Der Grenzverkehr wird von bundesdeutscher Seite nicht mehr als "Zonenübergang" umschrieben, sondern von nun an spricht man vom "Reiseverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland un der DDR". Private Reisen - wenn auch nur von West nach Ost - sind wieder zulässig und werden zur Regel.
Seit Juni 1973 können Bewohner von 56 grenznahen Stadt- und Landkreise der BRD in 54 grenznahe DDR-Städte und -Kreise für touristische oder familienbezogene Tagesbesuch (ab August 1984 auch für zwei Tage) mit privaten PKW einreisen. Der Aufenthalt im Grenzgebiet ist grundsätzlich aber nicht erlaubt. Für die Westberliner gibt es seit 1972 vergleichbare Regelungen. Arbeitsfähige DDR-Bürger (für DDR-Rentner ist eine BRD-Reise i.d. Regel seit 1964 erlaubt) können von nun an unter Umständen eine außerordentliche behördlicher Genehmigung zum Besuch von engen Verwandten zu Geburten, Taufen, Konfirmationen, Eheschließungen oder runde Geburtstagen ab den 60. und zu Todesfällen erhalten. Die DDR-Behörden erkannten die Ausweise / Reisepässe der BRD von Bürgern mit Wohnsitz in West-Berlin nicht an. West-Berliner müssen mit ihrem "behelfsmäßigen Berliner Personalausweis" vor der Einreise einen Berechtigungsschein für ein Tages- oder Mehrfachvisum bei einem der fünf DDR-Büros in West-Berlin für "Besuchs- und Reiseangelegenheiten" beantragen. Die Ausreise muss hierbei bis spätestens 24 Uhr durchgeführt sein. Eine Übernachtung in Ost-Berlin ist i.d. Regel nicht zulässig. Zwischen West-Berlin und der BRD gibt es direkte Flugverbindungen, dies ist die einzige Möglichkeit, ohne Kontrolle der DDR-Organe von und nach West-Berlin zu reisen. Der Anflug nach West-Berlin erfolgt ausschließlich durch Flugzeuge der drei westalliierten Siegermächte über drei fest vereinbarte Luftkorridore. Zwischen der DDR und der BRD (außer während der Leipziger Messe) gibt es keine direkten Flugverbindungen. Anders als in den westlichen Ländern (Visaerteilung über die Botschaften) erfolgt in der DDR die Erteilung von Visa (Transit- und Einreisevisa) zum überwiegenden Teil direkt an den GÜSten. Damit verbunden ist ein erheblicher personeller und organisatorischer Aufwand, der die zahlenmäßige Stärke der Passkontrolleinheiten und die räumliche Dimension erklärte.
Mit freundlicher Genehmigung; Stiftung Berliner Mauer und Infographics Group)
Das Gesetz über die Staatsgrenze der DDR vom 25. März 1982 legt im §9 fest, dass die Staatsgrenze ausschließlich über GÜSten passiert werden darf. Der Ministerrat der DDR entscheidet über Eröffnung und Schließung von GÜSten. Darüber hinaus ist die DDR-Regierung ermächtigt, die Art des Verkehrs an den GÜSten festzulegen. Im Interesse der Sicherheit kann der MfNV die zeitweilige Schließung von GÜSten anordnen.
Während der gesamten Zeit der deutschen Teilung bestehen Sonderregelungen für die Alliierten Streitkräfte. Sie werden grundsätzlich nie von DDR-Bediensteten kontrolliert. Die Kontrolle erfolgt ausschließlich untereinander.
580m vor der DDR-Staatsgrenze Duderstedt (BRD) erstreckt sich der Bereich der Kfz-Vorkontrolle der Ausreise. Gut zu erkennen ist links der sogenannte "Mühlenturm" (Bj. 1930), der zur Errichtung der GÜSt Worbis im Jahr 1972 als Beobachtungsturm und als Grenzinformationspunkt (GIP 8) ausgebaut und erhöht wurde. Das Foto und der folgende Lageplan stammen aus dem "MfS-Auskunftsdokument für die Straßenübergangsstelle Katergorie II in Worbis" aus dem Jahr 1989. (Privatarchiv d. Verf.)
Lageplan GÜSt Worbis des "MfS-Auskunftsdokument für die Straßenübergangsstelle Katergorie II in Worbis" aus dem Jahr 1989. (Privatarchiv d. Verf.)
An den GÜSten erfolgt eine Paß-, Zoll-, medizinisch-sanitäre, veterinärhygienische und phytosanitäre Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs durch die Organe der Paßkontrolleinheit (MfS Angehörige der HA VI/Abtl. 6 in GT-Uniformen) und der Zollverwaltung der DDR. Der direkte GÜSt-Bereich, in dem Personen, Güter und Fahrzeuge des grenzüberschreitenden Verkehrs kontrolliert und abgefertigt werden, bezeichnete man als "Kontrollterritorium".
Dienstobjekten, Gebäude zur Unterbringung, Versorgung und die Endpunkte der festgelegten Kontrollstrecken werden als "Raum der Sicherstellung" bezeichnet. Hier gewährleisteten die GT und Kräfte des MdI (DVP sowie Transportpolizei) die Sicherheit und Ordnung im "Raum der Sicherstellung" und auf den zugeordneten Verkehrswegen.
Der Durchgangsbahnhof Schwanheide - hier im Frühjahr 2005 - wurde zur DDR-Zeit als Eisenbahn-GÜSt zwischen der Bahnstrecke Berlin-Hamburg mit drei Kontrollgleisen, den Grenzabfertigungsanlagen und -gebäuden sowie einer Beschaubrücke ausgebaut. Das Foto zeigt links das PKE-Dienstgebäude, die Bahngleisstrecke nach Büchen (BRD) und rechts das alte Bahnhofsgebäude. (Privatarchiv d. Verf.)
Gesamtübersicht der Eisenbahn-GÜSt Schwanheide im April 1982 mit östlicher Blickrichtung nach Boizenburg. Gut zu erkennen rechts von der Bahnstrecke das große helle PKE-Gebäude. (Privatarchiv d. Verf.)
Grenzübergangsstellen an der Staatsgrenze zur BRD um 1985 (von Nord nach Süd verlaufend):
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Übergangsart | DDR | BRD | Verkehrsweg | Besonderheit |
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Straße | Selmsdorf | Lübeck-Schlutup | F 104 | - |
Straße | Zarrentin | Gudow | A 24 (Transit) | f.d. Berlin-Transit |
Straße | Horst | Lauenburg | F 5 | einzige Übergangsmöglichkeit für Fahrrad, Moped und Traktoren |
Straße | Salzwedel | Bergen/Dumme | F 71 | - |
Straße | Marienborn | Helmstedt | A 2 (Transit) | "Checkpoint Alpha" f. alliierte Militärangehörige u.f.d. Berlin-Transit |
Straße | Worbis | Duderstadt | F 247 | - |
Straße | Wartha | Herleshausen | A 4 (Transit) | f.d. Berlin-Transit |
Straße | Meiningen | Eußenhausen | F 19 | - |
Straße | Eisfeld | Rottenbach | F 4 | - |
Straße | Hirschberg | Rudolphstein | A 9 (Transit) | f.d. Berlin-Transit |
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Eisenbahn | Herrnburg | Lübeck | Rostock-Hamburg | kein Berlin-Transit |
Eisenbahn | Schwanheide | Büchen | Berlin-Hamburg | - |
Eisenbahn | Oebisfelde | Vorsfelde | Berlin-Hannover | kein Berlin-Transit |
Eisenbahn | Marienborn | Helmstedt | Magdeburg-Hannover | - |
Eisenbahn | Ellrich | Walkenried | Nordhausen - Northeim | nur Güterverkehr |
Eisenbahn | Gerstungen | Bebra | Erfurt-Frankfurt/M. | - |
Eisenbahn | Probstzella | Ludwigstadt | Saalfeld-Nürnberg | - |
Eisenbahn | Gutenfürst-Vogtland | Hof/Saale | Leipzig-München | - |
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Binnengewässer | Cumlosen | Schnackenburg | Elbe | nur Güterverkehr |
Binnengewässer | Buchhorst | Vorsfelde | Weser-Elbe-Kanal | nur Güterverkehr |
GÜSt-Kommandeure GKN und GKS:
Zarrentin (Autobahn) - Oberst Weging (Dienstzeit?)
Marienborn (Autobahn oder Eisenbahn ? ) - Oberst Mann (Dienstzeit?)
Warta (Autobahn) - Oberst Gerhard Schöneberg (Dienstzeit?)
Dampflok 503688-4 (Bw Gerstungen) vor Stellwerk und GT-Beobachtungsturm am 20.0.1992 auf dem Bahngelände des ehemaligen Eisenbahn-GÜSt Gerstungen auf der Bahnstrecke zwischen Erfurt und Frankfurt/M. (Privatarchiv d. Verf.)
Grenzübergangsstellen nach West-Berlin um 1985 (von Nord, Ost, Süd nach West verlaufend):
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Übergangsart | Ost-Berlin | West-Berlin | Verkehrsweg | Besonderheit |
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Straße und Fußgänger | Bornholmer Straße | Bösebrücke | StBz. Prenzlauer Berg und Wedding | f. West-Berliner, BRD- u. DDR-Bürger sowie Diplomaten |
Straße und Fußgänger | Chausseestraße | Chausseestraße | StBz. Mitte und Wedding | f. West-Berliner und DDR-Bürger |
Straße und Fußgänger | Invalidenstraße | Sandkrugbrücke | StBz. Mitte und Tiergarten | f. West-Berliner und DDR-Bürger |
Straße | Friedrichstraße | Zimmerstraße | StBz. Mitte und Kreuzberg | "Checkpoint Charlie" f. alliierte Militärangehörige, Ausländer und Diplomaten |
Straße und Fußgänger | Heinrich-Heine-Straße | Prinzenstraße | StBz. Mitte und Kreuzberg | f. BRD- und DDR-Bürger sowie Diplomaten |
Straße und Fußgänger | Sonnenallee | Sonnenallee | StBz. Treptow und Neukölln | f. West-Berliner und DDR-Bürger |
Straße und Fußgänger | Rudower Chaussee | Waltersdorfer Chaussee | F 179 | f. West-Berliner und Ausländer, nur zum Flughafen Schönefeld f. West-Berliner auch in die DDR und Güterverkehr |
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Straße | Deponie Grossziethen | Kölner Damm | Karl-Marx-Straße | Ausschließlich Müll von 1973 - 1977 |
Straße | Lichtenrade/Mahlow | Kirchhainer Damm | F 96 | nur für West-Berliner Entsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebe zur Deponie Schöneichen sowie Baustoffe von 1977 - 1989 |
Straße | Dreilinden | Drewitz | A 115 | "Checkpoint Bravo" f. alliierte Militärangehörige u.f.d. Transitverkehr, Ausländer, Diplomaten |
Straße | Glienicker Brücke | Königstraße | Potsdam und Berlin-Wannsee | f. alliierte Militärangehörige und Diplomaten |
Straße und Fußgänger | Staaken | Heerstraße | F 5 | f. Transitverkehr, West-Berliner, BRD-Bürger, Ausländer und Müll von 1951 - 1989 |
Fußgänger | Bürgerablage | - | Fußweg | Zugang zu Exklaven von 1961 - 1989 |
Straße | Stolpe | Heiligensee | A 111 | f. Transitverkehr |
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Eisenbahn | Friedrichstraße | (ganz in Ost-Berlin gelegen) | StBz. Mitte und Tiergarten | Personenverkehr f.West-Berliner, BRD-, DDR-Bürger, Ausländer mit S- und U-Bahn sowie Fernzüge |
Eisenbahn | Griebnitzsee | Zehlendorf | Potsdam und B.-Zehlendorf | f. Transitverkehr von 1961 - 1976 |
Eisenbahn | Drewitz | Wannsee | Potsdam und Berlin-Steglitz | Güterverkehr von 1966 - 1989 |
Eisenbahn | Staaken | Spandau | Wustermark und Berlin-Spandau | Müll, Güter- und Transitverkehr von 1976 - 1989 |
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Binnengewässer | Marschallbrücke | Marschallbrücke | StBz. Mitte und Tiergarten | nur Güterverkehr |
Binnengewässer | Osthafen | Osthafen | StBz. Friedrichshain und Kreuzberg | "Spreekanal" nur Güterverkehr |
Binnengewässer | Britzer-Zweigkanal | Britzer-Zweigkanal | StBz. Karlshorst und Neukölln | nur Güterverkehr |
Binnengewässer | Kleinmachnow | Kleinmachnow | Stichkanal Machnower See | nur Güterverkehr von 1981 - 1989 |
Binnengewässer | Dreilinden | Kleinmachnow | Potsdam / B.-Steglitz | "Teltowkanal" nur Güterverkehr von 1981 - 1989 |
Binnengewässer | Babelsberger Enge | - | Templiner See / Tiefer See | nur Güterverkehr von 1954 - 1961 und von 1969 - 1989 |
Binnengewässer | Nedlitz | Jungfernsee | Potsdam / Groß Glienicke | "Untere Havel-Wasserstraße" nur Güterverkehr von 1958 bis 1989 |
Binnengewässer | Hennigsdorf | Nieder-Neuendorfer See | Hennigsdorf / Tegel | "Havelkanal" nur Güterverkehr |
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Fußgänger | Oberbaumbrücke | Oberbaumbrücke | StBz. Friedrichshain und Kreuzberg | f. West-Berliner und DDR-Bürger |
Fußgänger | Bürgerablage | Niederneuendorfer Allee | Henningsdorf / Berlin-Spandau | Zugang der Exklaven Erlengrund und Fichtewiese f. West-Berliner Kleingärtner |
GüSt-Kommandeure GKM:
Berlin-Friedrichstraße - Oberst Heinz Herbst (Dienstzeit ?)
Eine Darstellung zum Aufbau der FüSt der GÜSt Bhf. Friedrichstraße von einem Unterfeldwebel des 1. Zug in der 7. SiK (SiR-26, Berlin-Niederschönhausen) um 1980:
"... der Führungspunkt der GÜSt Bhf. Friedrichstraße befand sich in dem nordöstlichen Teil des Bahnhofes unterhalb des damaligen S-Bahnsteiges des DDR-Netzes. Der Zugang erfolgte über einen Vorraum von der Straße „Reichtstagufer“. Er bestand aus 4 Räumen: Zimmer des DH GÜSt, Zimmer des Kommandeurs der eingesetzten SiK 1-4 und ZF-Leitstelle für die Bhf.-GÜSt, Bereitschaftszimmer für Fahrer/Posten des Kommandeurs und ZF von der SiK1-4 sowie des Postens des DH und der Bhf.-Streife aus der 7.SiK, Raum zur Aufbewahrung der AK47-Waffen der Posten und sonstiger Gegenstände). Eine Toilette gab es in dem Vorraum zur Straße hin. Die Türen des Führungspunktes konnten nur von Innen geöffnet werden und er musste deshalb immer besetzt sein. Von dort gelangte man über weitere Räume und Treppen in den Westteil des Bahnhofes…“
Übersichtsschema der GÜSt-Heinrich-Heine-Straße innerhalb Berlins. (Mit freundlicher Genehmigung; Stiftung Berliner Mauer und Infographics Group)
Das PKE-Kontrollterritorium der GÜSt-Staaken (Bezirk Potsdam) im Vordergrund die Vorkontrolle. Im Hintergrund B.-Spandau. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Privatsammlung K.-P. Fitzner)
Grenzübergangsstellen an der Staatsgrenze zur CSSR um 1985 (von West nach Ost verlaufend):
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Übergangsart | DDR | CSSR | Verkehrsweg | Besonderheit |
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Straße | Schönberg | Cheb | F 92 | - |
Straße | Oberwiesenthal | Bozi Dar | F 95 | - |
Straße | Zinnwald | Cinovec | F 170 | f.d. Berlin-Transit |
Straße | Schmilka | Hrensko | F 172 | - |
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Eisenbahn | Brambach | Cheb | Leipzig-Cheb | - |
Eisenbahn | Bad Schandau | Decin | Dresden-Usti nad Labem | - |
Eisenbahn | Ebersbach | Rybniste | Görlitz - Novy Bor | - |
Eisenbahn | Zittau | Hradek | Bautzen - Liberec | - |
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Binnengewässer | Bad Schandau | Hrensko | Elbe | - |
Ein DDR-Hängerzug mit LIAZ-Motorwagen an der LKW-Abfertigung zur Einreise mit Trennung der Abfertigungen Zoll und PKE der GÜSt Dreilinden-Drewitz. (Privatarchiv d. Verf.)
Grenzübergangsstellen an der Staatsgrenze zur VR Polen um 1985 (von Süd nach Nord verlaufend):
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Übergangsart | DDR | VR Polen | Verkehrsweg | Besonderheit |
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Straße | Zittau | Sieniawka | F 178 | - |
Straße | Görlitz | Zgorzelec | F 6 | f.d. Berlin-Transit |
Straße | Forst | Olszyna | A 15 | f.d. Berlin-Transit |
Straße | Guben | Gubin | F 97 | - |
Straße | Frankfurt/O. | Swiecko | A 12 | f.d. Berlin-Transit |
Straße | Schwedt/O. | Krajnik Dolny | F166 | - |
Straße | Pomellen | Kolbaskowo | A 11 | f.d. Berlin-Transit |
Straße | Linken | Doluje | F 104 | - |
Straße | Ahlbeck | Swinoujscie | F 111 | - |
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Eisenbahn | Görlitz | Zgorzelec (VRP) | Görlitz - Legnica | - |
Eisenbahn | Bad Muskau | Leknica (VRP) | Bautzen - Poznan | - |
Eisenbahn | Forst | Zasieki (VRP) | Cottbus - Zielona-Gora | - |
Eisenbahn | Guben | Gubin (VRP) | Cottbus - Poznan | - |
Eisenbahn | Frankfurt/O. | Slubice (VRP) | Berlin - Poznan | - |
Eisenbahn | Kietz | Kostrzyn (VRP) | Berlin - Gdansk | - |
Eisenbahn | Tantow | Kolbaskowo (VRP) | Berlin - Szczecin | - |
Eisenbahn | Grambow | Gumience (VRP) | Neubrandenburg - Szczecin | - |
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Binnengewässer | Fürstenberg | Krzesin (VRP) | Oder | - |
Binnengewässer | Gartz | Gryfino (VRP) | Oder | - |
Binnengewässer | Kornin | Nowe Warpno (VRP) | Oderhaff | - |
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Fußgänger | Guben | Gubin (VRP) | - | - |
Fußgänger | Frankfurt/O. | Slubice (VRP) | - | - |
Ehrengeschenk zum 10 jährigen Bestehen der Straßen-GÜSt Schwedt/Oder - Krahnik Dolny. (Privatarchiv d. Verf.)
Grenzübergangsstellen an der Ostsee nach Skandinavien um 1985 (von Ost nach West verlaufend):
Übergangsart | DDR | Skandinavien | Verkehrsweg | Besonderheit |
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Ostseefähre | Saßnitz (Rügen) | Trelleborg (S) und Ronne (DK) | DDR - Schweden/Dänemark | - |
Ostsee-Hafen | Mukran (Rügen) | - | - | International |
Ostsee-Hafen
| Stralsund
| -
| -
| International
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Ostseefähre | Warnemünde | Gedser (DK) | DDR - Dänemark | - |
Übersee-Hafen | Rostock | - | - | International |
Ostsee-Hafen
| Wismar
| -
| -
| International |
Grenzübergangsstellen auf den internationalen DDR-Flughäfen um 1985 (von Nord nach Süd verlaufend):
Übergangsart | Ort | Bezeichnung | Verkehrsweg | Besonderheit |
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Flughafen | Berlin | Schönefeld | - | International |
Flughafen | Leipzig | Schkeuditz | - | International |
Von den GT-Kommandanten (GT-Offizier mit Dienstgrad: Oberstleutnant bis Oberst) der GÜSte wird folgende Aufgaben im "Raum der Sicherstellung" übernommen:
- Sicherung der Zugänge zu den Kontrollterritorien,
- Durchsetzung der in den "Dokumenten des Zusammenwirkens" (PKE, Zoll, DVP und GT) festgelegten Ordnung,
- Führung aller bewaffneten Organe an den GÜSTen,
- Sicherung und Regulierung des Passierens des Kontrollterritoriums bei Unfällen oder Havarien,
- Gewährleistung der Übergabe und Übernahme von Personen und Sachgütern "über die Staatsgrenze durch dazu Beauftragte".
Der leitende PKE-Offizier (MfS-Offizier in GT-Uniform mit Dienstgrad: Major) ist im "Kontrollterritorium" verantwortlich für:
- Sicherung und Ordnung bei der Kontrolle der Personen und Transportmittel in den Kontrollterritorien,
- Bedienung der Sicherungsanlagen innnerhalb des Kontrollterritorien der Grenzübergangsstellen und an ihren Zugängen,
- Die Ausübrung der Kontrolle über das Betreten und Verlassen der Kontrollterritorien,
- Organisation des Ablaufs der Kontrollhandlungen an allen GÜSten und des Verkehrsflusses in den Kontrollterritorien in Abstimmung mit dem Leiter des Grenzzollamtes (GZA),
- die Bedienung der Lichtsignalanlagen sowie anderer Verkehrsregulierungs- und Verkehrsleiteinrichtungen in den Handlungsräumen der PKE an den GÜSten,
- Die Übernahme der von den GT an den GÜSten festgenommenen Personen,
- Koordinierung der Instandsetzungs- und Instandhaltungsmaßnahmen mit den Leitern der GZA und an den GüSten tätigen zivilen Institutionen sowie die Übergabe der Forderungen an den GT-Kommandanten.
Die o.g. Aufgabenzuordnungen lassen erkennen, dass die PKE-Angehörigen (MfS-HA IV) die Befehlsgewalt im Bereich des GÜSt-Kontrollterritoriums haben.
Zugangsberechtigung für den Schutzstreifen (roter DVP-Genehmigungsstempel) im Wehrdienstausweis eines PKE-Offiziers, der außerhalb des Schutzstreifens seinen Wohnsitz hatte. Rechts der Dienststellenausweis des Offiziers mit Berechtigung zum Betreten des Kontrollterritoriums des GÜSt-Worbis. (Privatarchiv d. Verf.)
Interessantes Dokument (Empfangskarten für Dienstwaffe und Monition): Neben der für Offiziere üblichen persönlichen Waffe (Pistole M „Makarov“) wurde dem PKE-Offizier des GÜSt-Worbis in der brisanten Zeit kurz vor der DDR-Grenzöffnung am 22.Oktober 1989 zusätzlich eine Maschinenpistole vom Typ MPi-K.m.S-72 mit 60 Stck. M43-Munition zugewiesen. (Privatarchiv d. Verf.)
Den "Raum der Sicherstellung" bewachen besondere GÜSt-Sicherungseinheiten (SiK = Sicherungskompanien der GT) der zuständigen GR. Die Kontrollterritorien werden durch mehrere Zäune umgeben, Ssperreinrichtungen sind hier besonders aufwendig errichtet und überwacht. Es gibt immer mindestens einen Beobachtungsturm. Alle GÜSte werden nachts durch Flächenbeleuchtungsanlagen taghell ausgeleuchtet.
Angehörige der Sicherungskompanie des GÜSt Marienborn mit ihren Kommandeur - Oberst Mann - im Traditionszimmer der SiK-Einheit. (Privatarchiv d. Verf.)
Quelle:
- Peter Joachim Lapp, "Gefechtsdienst im Frieden", Bernard & Graefe Verlag Bonn - 1999
- Dominik Trutkowski, "Der geteilte Ostblock", Böhlau Verlag Köln - 2011
- "Mit den Autos kommt die Ideologie", Mitteldeutscher Verlag, Halle - 2016
- Stiftung Berliner Mauer und Infographics GmBH, Plakatreihe "Grenzen verstehen", Berlin - 2017