Opfer und vergessen Orte der innerdeutschen Grenze 

 

 

Die nachweislichen Todesopfer des Grenzregimes der DDR überschreiten nach aktuellem Forschungsstand mehr als 1.000 Fälle. Eine genaue Zahl wird wohl nie vollständig ermittelt werden können, allein schon deswegen, wird dieses Forschungsfeld weiterhin wichtig bleiben.

Von besonderer Brisanz dabei ist auch die hohe Todeszahl an Angehörigen der Grenztruppen der DDR selbst. Außer der in der DDR heroisierten 25 Fällen von im Grenzdienst mutmaßlich durch Gegner, Deserteuren und Fluchtwillige getöteten Grenzern sind die tatsächlichen Todeszahlen in der Truppe nahezu unbekannt und weder eingehend untersucht, noch erklärt. Tödliche Unfälle, vermutliche Tötungsdelikten, eine Vielzahl von Suizidfällen und sogar Todesurteile zeugen von persönlicher Zerrissenheit, einem zutiefst konfliktbelasteten Dienst mit Zwietracht untereinander sowie zu den Vorgesetzten. Aus dieser Perspektive sind die Grenzpolizisten und -soldaten insofern durchaus selbst auch Opfern der innerdeutschen Grenze. 

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