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6. Grenzkommando Küste "Fiete Schulze", Rostock                                     

2500 Rostock, Fiete-Schulze-Straße 69, PF 90022  

Der Ehrenname "Fiete Schulze" wurde am 07.10.1964 verliehen. 

Collage der GBK: Das Foto zeigt ein Postenpaar im Sperrgebiet der Grenze zur VR Polen bei Ahlbeck. Das Foto entstanden 1968 für die Zeitung "Volksarmee". Links die Abbildung einer Bootsfahne und das Wappen der GBK.  (Privatarchiv d. Verf.)

 

Kommandeure:

Fregattenkapitän Fritz Fischer (01.11.1961 - 31.12.1961)

Kapitän zur See Heinrich Jordt (01.01.1962 - 30.11.1963 - anschl. Militärakademie Dresden)

Fregattenkapitän Fritz Fischer (01.12-1963 - 30.11.1964)

Konteradmiral Heinrich Jordt (01.12.1964 - 30.11.1979)

Konteradmiral Herbert Städtke (01.12.1979 - 30.09.1990) 

Großes Dienstsiegel der 6. GBK mit der dazugehörigen Nachweiskarte der DDR-Regierungskanzlei aus dem Jahre 1985; ein äußerst interessantes Kuriosum = Die NVA-Nachweiskarte trägt das Datum der Übernahme  sowie den Vermerk zur „Anweisung für Zuführung zur Vernichtung" am 30.11.1990 – gut einen Monat nach GT-Auflösung war im Jahre 1990/91 der „Zentrale Auflösungsstab“ auch in Hinsicht der Insignienabwicklung sichtbar tätig. (Privatarchiv d. Verf.)


Grenzüberwachung der Ostseeküste 1950 - 1970

Auf Weisung  der SMAD erfolgte schon im November 1946 die Aufstellung einer Grenzpolizeieinheit, die ihre Aufgaben zunächst aber nur landseitig wahrnehmen konnte. Im Dezember 1949 begann der Aufbau von VP-Grenzbereitschaften Nord/Küste. Die Grenzpolizei des Landes Mecklenburg übernahm schließlich - fünf Jahre nach Ende des II. Weltkrieges - am 07.01.1950 auf sowjetische Anweisung den Grenzschutz an der Ostseeküste und in der 3-Meilen-Zone (Seemeilen) sowie die Kontrolle der gebietseigenen Hafeneinfahrten. Vor diesem Zeitpunkt hatten sowjetische Kräfte mit Unterstützung der Wasserschutz- und der Transportpolizei dieses Aufgabe übernommen; entsprechend wurden selbstverständlich viele Angehörige dieser Polizeieinheiten in die neuen Strukturen der „Grenzpolizei Nord“ bzw. „Grenzbereitschaft Küste“ übernommen. Für die notwendigen seemännische Ausbildung stand in der Anfangszeit eine kleine Bootsschule in Ribnitz zur Verfügung. In Folge der Beschlüsse des Potsdamer Abkommens 1945 besaß Deutschland nach den II. Weltkrieg keinerlei nennenswerten Bestand an hochseetauglichen Handelsschiffen, geschweige Militärschiffe. Die durch die drei maßgeblichen Alliierten (USA, Sowjetunion und Großbritannien) erbeuteten und beschlagnahmten deutschen Marineschiffe (ca. 500 Schiffe, 30 U-Boote und 1340 Hilfsschiffe) wurden per Los zu gleichmäßigen Teilen in der Kommissionssitzung von Marinevertretern des Alliierten Kontrollrates am 14. August 1945 in Berlin aufgeteilt. Bei den Handelsschiffen (ca. 1,5 Mill. BRT) wurden auch andere Länder, die Schiffsverluste erlitten hatten, berücksichtigt. Nach und nach gaben die Alliierten aber einige Schiffe an die beiden deutschen Zonen zurück. Mit Gründung der "Grenzbereitschaft Küste" wurde 1950 der Grenzpolizei erstmals 29 Strecken- / Kontrollboote unterschiedlichen Baujahrs - vor 1945- (Kennungen: "G1" - "G29") und Ausführung zugeführt, welche bis 1954 außer Dienst gestellt worden. Nach 1950 wurden auch einstige Fischkutter als Grenzkutter umgebaut und bis 1956 eingesetzt.  Die Ausrüstung und Gerätschaften entsprachen in der Regel denen der Grenzbereitschaften an den Landesgrenzen und sie waren in der Anfangszeit äußerst bescheiden, da die Verantwortlichen der jungen DDR den Aufbau der „Seepolizei“ bzw. „Volkpolizei See“ (der späteren "Volksmarine") favorisierten. Vom Mai 1951 bis zum 15. Mai 1952 war die GP Nord der Seepolizei unterstellt, am 16. Mai 1952 erfolgte die Unterstellung an das MfS. Unterkunft fanden die neuen Polizeikräfte in ehemaligen Zoll-Lotsen-Häusern oder in Privathäusern. Seinerzeit kamen wegen der weiträumigen Küstenabschnitte - besonders an der Grenze zur VR Polen -  bis Ende der 50er Jahre auch übrigens ca. 150 Pferde zum Einsatz.    


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Berittenes Postenpaar an der Ostseeküste, 24. Mai 1956 - Kommando Vitte i.d.  Grenzpolizeibereitschaft Glowe. (Privatarchiv d. Verf.) 

 

Ab 1951 entstanden „Grenzpolizeibereitschaften Nord“ mit Sitz in Greifswald, Stralsund und Bad Doberan mit 709 Mann Sollstärke und die "Lehrbereitschaft Mecklenburg". So entstanden drei Abschnitte mit jeweils zwei Kommandanturen und sechs Kommandos. Im Zuge der verschärften Absperrung an der Demarkationslinie ab Mai 1952 wurde auch die Ostseeküste entsprechend abgeriegelt. So ging die „Grenzpolizei Nord“ von einer Grenzüberwachung zur Grenzsicherung - also inkl. 5 km Schutzzone, welche nur noch über festgelegte KPP mit Melde- und Registrierpapieren zugänglich war - bis zum Mai 1954 über. Im April 1953 wurde im Stab der Grenzbereitschaft Rostock die Unterabtl. GP See gebildet. Im März 1957 entstand das Kommando der DGP mit Sitz in Rostock und im August d.J. wurde gemäß des  Erlass des Ministers des Inneren zur Einführung der militärischen Brigadestruktur (anstelle der bisherigen Abschnittsverwaltungen) für eine verbesserte operativen Führung aller Grenzsicherungskräfte in der DDR auch der Grenzabschnitt VI in die 6. Grenzbrigade umgebildet. Von nun an waren drei Grenzbereitschaften mit je einer Bootsgruppe und einer schweren Grenzabteilung mit Selbstfahrlafetten-, Panzerabwehr-, Granatwerfer und Maschinengewehrkompanien der 6. Grenzbrigade zugeordnet. Mitte 1958 werden Küstenbeobachtungsstellen errichtet. In der Nacht zum 13. August werden mehrere Grenzboote über die Oder nach Berlin verlegt. Die Besatzungen werden zur Abriegelung Westberlins und des Ausbaus der Grenzsperranlagen eingesetzt. Die Einheiten der 6. Grenzbrigade und der Volksmarine befanden sich in erhöhte Gefechtsbereitschaft. Im September 1961 wurde die DGP dem MfNV unterstellt und so erfolgt am 4. November 1961 die operativ Unterstellung der 6. Grenzbrigade an das Kommando Volksmarine. Der 6. GBK wird am 1. März 1963 die Truppenfahne verliehen. Den Ehrenname "Fiete Schulze" (Kampfgefährte von Ernst Thälmann) erhält die GBK aber erst am 29. November 1985.

Schon bis Ende 1950 entwickelte und baute die "VEB Yachtwerft Berlin" - diese Werft stellte i.d. Jahren des II. WK Sturmboote, Sprengboote und Kleinkampfmittel f.d. Deutsche Wehrmacht her - 14 Stck. 12,3m lange Hafenbarkassen (sogenanntes "Streckenboot") mit der internen Werft-Projekt-Nr. 012 und 16 Stck. Kontrollbotte (Projekt 0072) mit einer Länge von 9,50m  für die Grenzpolizei-Küste. Dieses Streckenboot wurde zur Kontrolle und Überwachung der Ansteuerung zu den DDR-Häfen und an den Seewasserstraßen im Bereich der Insel Ruden (zw. Usedom und Rügen), der Nordansteuerung Stralsund sowie im Oderhaff bis 1954 eingesetzt. 

Die eigens für die Grenzpolizei-Küste neu entwickelten Streckenboote "012" - ausgerüstet mit einem 130 PS Dieselmotor des Sachsenringwerk Zwickau, Typ "SW-4" - wurde zu Beginn der 1950`er Jahre bei günstiger Wetterlage - in Ermangelung seegängiger Boote - auch als Strecken- und Kontrollboote auf offener See in Küstennähe eingesetzt. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der maritimen Privatsammlung K. Ottenbreit)

Als erstes reguläre Seefahrzeug für den Schutz der Territorialgewässer, zur Ausbildung, zum Transport und für den Kurierdienst wurde 1952-1962 der DGP insgesamt 26 Stck Boote des Küstenschutzboots KS-Boot I/II sogen. "Seekutter I und II" (Typ KS 26m und KS 27,8m)  der "VEB Yachtwerft Berlin" zugeführt. In den Jahren darauf folgten weitere Küstenschutzboote mit geringem Tiefgang, genügend Seetüchtigkeit und guter Manövrierfähigkeit; nämlich 18 Stck vom Typ „Delphin" (1953/54 - Projekt 0095 mit einer Länge von 22,4m) sowie 2 Stck. Zollkutter "ZK 21" (1953 - Projekt 0088 - 21,6m) und 12 Stck. „Tümmler I und II“ (1954/56 - Projekt 503 und 535. 

G 122 - eines von 6 KS-Boote Typ "Seekutter I", welches im Juni 1952 von der Seepolizei an die Grenzpolizei inkl. Besatzung übergeben wurde. Das Schwesterschiff "G 121" wurde am 1. Oktober 1966 auser Dinest gestellt und verschrottet. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der maritimen Privatsammlung K. Ottenbreit) 

Dienstflagge für Schiffe und Boote der Grenzbrigade Küste im Bereich der Ostsee seit dem 1. Februar 1962. (Privatarchiv d. Verf.)

Kommandantenwimpel für Kampfschiffe und -boote der Volksmarine und Grenzbrigade Küste. (Privatarchiv d. Verf.)

Dienstflagge des Konteradmiral Herbert Städtke, Chef der 6. GBK 1979 bis 1990. (Privatarchiv d. Verf.)

Die Staatsgewalt erinnerte sich der in den Jahren 1952-1954 eingerichtete Schutzzone und löste im Sommer 1964 gem. der neuen Grenzordnung der DDR vom 19. März 1964 die Einrichtung eines Grenzgebiets mit einer Tiefe von 5 km Tiefe zw. der Westgrenze bei Pötenitz - unweit der westlichen Brackwasserbucht „Dassow-See“ - bis zur östlichsten Gemeinde „Altwarp“ am Oderhaff inkl. aller Inseln und Halbinseln - wieder aus. Die südliche Begrenzung dieser Grenzzone entspricht etwa dem Verlauf  der ehemaligen Fernverkehrsstraße F 105 (heute B 105). Direkt am Küstenstreifen entstand Land einwärts ein ca. 500 m tiefer Schutzstreifen von Rosenhagen bei Pötenitz bis Steinbeck bei Klütz. Zusätzlich entstand am westlichen Rand dieses Schutzstreifens zw. der Halbinsel Priwall bei Travemünde bis zum Fischerdorf Brook bei Kalkhorst eine 13 km lange 3,4 m hohe Sperrmauer (Der Verfasser bittet um Mithilfe zur Fotodokumentation dieses Sperrelements).  Minen und Selbstschußanlagen selbst hat es im Bereich der GBK allerdings nie gegeben. Grenzsignalzäune gab es nur an wenigen Stellen und sonstige Zäune bzw. andere Hindernisse zumeist nur in Häfen; so z.B.  Sichtblenden im Bereich des Eisenbahn-Fähranlegers in Warnemünde oder Saßnitz. Für den o.g. Schutzstreifen war bei einer Einreise ein „Passierschein zum Aufenthalt im Schutzstreifen" beim VPKA Grevesmühlen zu beantragen. Die Grenzzone selbst konnte man nach wie vor – ohne den üblichen Passierscheinen an der westlichen Grenzzone – frei betreten bzw. befahren, diese Grenzzone war somit kein Sperrgebiet. Allerdings gab es Meldepflichten und Auflagen für Bewohner und für Besucher, Urlauber und Sportler mit einem Aufenthalt von mehr als zwei Tagen. Zelten war nur mit Erlaubnis möglich. In der Badesaison und in festgelegten Abschnitten war das Schwimmen und Benutzen von Schwimmkörpern bis 150 m von der Küste aus erlaubt.  Der Schiffsverkehr der „Weißen Flotte“ durfte nur auf genau festgelegten Routen an der Küste erfolgen. Private Seesportler musste im Herbst des Vorjahres über die jeweilige Betriebssportgemeinschaft und dem zuständigen VPKA eine saisonale Genehmigung „PM 18“ („PM“ stand für „Paß- und Meldewesen“, die Segelsportsaison war für gewöhnlich vom 01. April bis 31.  Oktober und täglich nur von Sonnenaufgang bis –untergang befristet) zur Befahrung der DDR-Küstengewässer beantragen. Bei grenzüberschreitenden Befahrung für Gewässer der damaligen VR Polen und der UdSSR mussten DDR-Seesportler übrigens eine „PM 19“ beantragen. Nicht selten sind übrigens Eigner dieser Genehmigung „zufällig“ vom Kurs abgekommen und haben so für ein paar Stunden auf Bornholm (Dänemark) festgemacht.  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Genehmigungsdokument "PM 18" aus dem Jahre 1972, auffällig ist der ungewöhnliche Zeitrahmen ausserhalb der zulässigen Saison. Vielleicht erklärt es sich, da der Eigner zu diesem Zeitpunkt Korvettenkapitän der Volksmarine war. (Privatarchiv d. Verf.)

 

Die landseitige Grenzsicherung erfolgte durch bewaffnete Postenpaare am Strand, Grenzmatrosen auf Beobachtungstürmen an der Küste und auf mobilen Scheinwerfer-Lkw unterstützt durch die Volks- und Transportpolizei, Angehörigen des MfS und der Bezirkszollverwaltung sowie durch freiwillige Helfer der Deutschen Volkspolizei und der Grenztruppen der DDR. Seeseitig erfolgte die Sicherung durch Vorpostenboote an der 3-Meilen-Zone und durch Matrosen auf Küstenbeobachtungsstellen. Ohne aus den Bestand der Grenztruppen auszuscheiden wurde die GBK seit dem 01. November 1961 der Volksmarine operativ unterstellt. Spätestens hier entwickelt sich die langwierige grenzpolizeiliche und militärische Aufgabenvermischung dieser besonderen Marineeinheit. In diesem Zusammenhang wurde die GBK größtenteils  immer noch weiter mit älteren ausgemusterten bzw. abgefahrenen Schiffen und Booten der Volksmarine ausgerüstet; hierzu zählten: Hafen- und Reedeschutzboote, 9 Stck Räumpinassen Typ "Schwalbe" (28,78m), 12 Stck. sowjetische U-Bootjäger  Typ "201 M", 2 Stck Torpedo-Schnellboote Typ "Forelle", 11 Stck. Schiffskutter der "Deutschen Werft Kremer" in Elmshorn (diese worden Ender der 1940er Jahre in Westdeutschland und wurden erst ab Mitte der 1980er Jahre außer Dienst gestellt) und 3 Stck. sowjetische Torpedoschnellboote (Projekt 183) welche auf die Bedürfnisse des Grenzdienst umgerüstet wurden. Am 1. Dezember 1965 erführ die 6. GBK eine umfassende strukturelle Veränderung durch die Gleiderung in die 1. und 4. Grenzbootsabteilung, I. bis IV. Grenzbataillon, einem Ausbildungsbataillon und zwei Sicherungszüge.  

Positionen der westlichsten und östlichsten Ausdehnung des Einsatzgebiets der GBK. Die nachbarlichen Grenzeinheiten waren westlich die Einheiten des BRD-"Bundesgrenzschutzes", südwestlich die des DDR-"Grenzkommandos Nord", östlich die der polnischen "Szczeciner-Grenzbrigade" und der "Gdansker Grenzschiffsbrigade" sowie südöstlich die der DDR-"Grenzbrigade VR Polen". (graphisch bearbeitete Kartenausschnitte aus "Reiseatlas der DDR" VEB Tourist Verlag Berlin - 1977)     

Ab den 60`er Jahren kamen auf der Ostssee etwa ein Dutzend Menschen bei Fluchtversuchen ums Leben; leider unterschätzten sie die Natur und/oder sie überschätzten Ihre Kräfte und Fähigkeiten. Allerdings ist hier festzuhalten, dass - soweit heute erkennbar – niemals durch mutmaßliches Einwirken oder durch Schusswaffengebrauch der Grenzmatrosen an Land oder auf See ein Mensch zu Tode gekommen ist.

 

Grenzsicherung der Ostseeküste 1970 – 1990 

Mitte der zweiten Hälfte der 60`er Jahre war in der GBK der „Prozess der Umformierung in einen militärisch organisierten und geführten Verband“ abgeschlossen. Bemerkenswert ist, dass nach der Auflösung aller ehemaligen Grenzbrigaden (1971) die 6. GB Küste neben den beiden Grenzbrigaden zur VR Polen und CSSR unter diesem Verbandsnamen bestehen blieb. Auch 1989, mit der Umstrukturierung der Grenzkommandos und Grenzregimenter in die Grenzbezirks- und Grenzkreiskommandos blieb die 6. GBK als eigenständige Einheit bestehen. Zu Beginn der 1970er Jahren wurde die Boots- und Schiffsflotte der Grenzbrigade Küste mit 10 Stck. Grenzschutzbooten vom Typ "GSB" (Projekt 1589 -23m) und 18 Stck. der KMSR (1971 - Projekt 89.1) modernisiert. In den 70/80`er Jahren verfügte die GBK über rund 2.500 Angehörige. Die GBK unterschied von nun an vier Aufgabenfelder: 

  • das Beobachtungssystem (visuell optisch oder Radar),
  • das System der landseitigen Grenzsicherung,
  • das System der seeseitigen Grenzsicherung,
  • das Zusammenwirken mit der VM ohne Einsatz der Radargruppen

Für das tägliche Beobachtungssystem wurden folgende Sicherungsmittel eingesetzt: 

  • vier Schiffe der Grenzschiffsabteilungen als Nahvorposten in den DDR-Territorialgewässern (zw. Lübecker und Wismarer Bucht, Kühlungsborn, Graal-Müritz und zw. Darßer Ort und Kap Arkona),
  • Funkmessmittel der stationären und mobilen Einheiten,
  • drei Boote der Grenzbootsgruppe auf den Ansteuerungen zu den Seehäfen Stralsund und Wismar,
  • Beobachtungsposten der Grenzkompanien auf etwa einem Drittel der 38 Beobachtungstürme (die Türme - meist Typ BT 11 - waren mit Radarstationen ausgerüstet) an der DDR-Küste,
  • durchschnittlich fünf mobile Scheinwerfer vom Typ "APM-90" (sowjetische Lichtbogen-Flakscheinwerfer mit einer Reichweite von 18 km z.B. auf sowjetischen Lkw "SIL 130") in der Nacht.

LKW "SIL 130" mit "APM-90" im Scheinwerfereinsatz an der Ostseeküste im Hintergrund links ein BT-11 nach einer Bleistiftzeichnung eines Matrosen der GBK. Der Verfasser bittet um Mithilfe => welche Bedeutung hat das Rad über dem "SIL"-Fahrerhaus? (Aus Grafiken der Zentralen Arbeitsgemeinschaft "Bildende Kunst" - Druckerei des Seehydraulischen Dienstes der DDR, 1979 - Privatarchiv d. Verf.)"

 

Die tägliche Organisation der landseitigen Grenzsicherung (in den 70/80`er Jahren ca. 1.000 Angehörige) erfolgte durch: 

  • 10 Postenpaare für den Einsatz als Grenzstreife in 24 h auf durchschnittlich 75 km Grenzabschnitt/Grenzkompanie (Im Bereich der westlichen Staatsgrenze waren 17-20 km pro Grenzkompanie zugeteilt. Insgesamt gab es 8 Grenzkompanien - GK - mit einer Stärke von rund 80 Mann - zzgl. ca. 30 FHG - und zwölf technische Beobachtungskompanien - TBK - mit einer Besatzung von 24 Mann sowie zusätzlichen 3 technischen Beobachtungszügen. Die statinären TBK`s gewährleisteten mit ihren 24 Peiltürmen - in der Regel durch Metallgittermasttürme - die lückenlose Funkmeß-Beobachtung aller Überwasserziele in der südwestlichen Ostsee vor und im DDR-Territorialgewässer. Dabei wurden ausgewählte Funkmeß-Ziele von einer TBK an die benachbarte übergeben und so die ununterbrochene Beobachtung und Funkmeß-Begleitung gewährleistet. Zwei mobilen Funkmeßzüge des GB-III mit einem Wartungszug waren in Prerow (ursprünglich Schwarzenpfost bis 1978 mit VM-Unterstellung von 1963 bis 1972, dann erfolgte die Übergabe an die GBK) und je ein FuM-Zug der GB-II und IV zur operativen Unterstützung der stationären TBK`s eingerichtet. Alle Züge waren mit LKW "Tatra 813" als Zugfahrzeuge für die FuM-Stationen Typ MYS und Tatra 138 bzw. 148 zur Aufnahme der Führungscontainer mit Richtfunkanlage ausgerüstet,
  • Einsatz mobiler Scheinwerferzüge (APM-90 auf SIL 130),
  • Grenzposten und Grenzaufklärer kontrollierten zusätzlich schwerpunktmäßig die „Ordnung im Grenzgebiet“ an Bootsliege- und Zeltplätzen bzw. durch direkte Personenkontrollen.  

 

Darstellung des täglichen Diensts der landseitigen Grenzsicherung aus der Erinnerung eines ehemaligen Wehrdienstleistenden (Obermatrose als Funkmeßgast um 1985) auf einer stationären TBK der GBK:

"6.00 Uhr wecken dann Frühsport anschließend Frühstück. 7.30 Uhr Dienstausgabe. Dann stand ganz normale Ausbildung an (Schulausbildung, Waffenreinigen u.s.w.). Das änderte sich natürlich wenn die Einheit im diensthabenden System eingebunden war (DHS). Dann ist die gesamte Einheit wie in einem drei Schichtsystem im Einsatz gewesen. Dass alle 14 Tage eine Woche lang. Dann war der Bunker und der Beobachtungsturm der TBK(Unabhängige Einheit zu den GK`s der GBK) rund um die Uhr besetzt. Das betraf jede 2. TBK über die gesamte Küste der DDR. Die anderen TBK`s waren dann die folgende Woche im Einsatz. So wurde eine lückenlose Überwachung des See- und Luftraums gewährleistet. Bunker und Beobachtungsturm waren rund um die Uhr besetzt. Funkmeßgasten und Signalgasten wechselten aller 6 Stunden. Wachleiter blieben 24 Stunden im Bunker. So wurde der gesamte Seeverkehr funkmeßmäßig überwacht. Alle 15 Minuten wurden Peilung und Abstand der Schiffe in Wachkladden notiert. Bei Sichtweiten über 25 km übernahm die Funktion der Beobachtungsturm. Auf Anfrage im Stab konnte die Funkmeßanlage ausgeschalten werden (FMA)." 

Zwei Kompanieangehörige der 2. TBK in Sellin (Insel Rügen) auf dem Beobachtungsturm an der Steilküste. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung R. Dittrich)

Angehörige des mobilen FuM-Zug-6 im GB-III (noch in Schwarzenpfost um 1978) beim Aufbau einer Richtfunkantennte. Im Hintergrund links ein Tatra 813 als Zugfahrzeug für die fahrbaren FuM-Station vom Typ MYS und rechts ein Lkw-Anhänger zur Aufnahme der Antennananlage der Richtfunkstation. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung W. Otto) 

Die tägliche Organisation der seeseitige Grenzsicherung (in den 70/80`er Jahren ca. 800 Angehörige) erfolgte durch:

  • vier Schiffe der Grenzschiffsabteilungen (Typ „Kondor I“ - vier von 18 - von denen 16 Schiffe bis 1990 im Dienst waren - an die GBK im Jahre 1971 übergebene KMSR 89.1) als Nahvorposten in den DDR-Territorialgewässern (in Ankerposition und tagsüber in Durchlauf des Suchgebiets, zuletzt 12-Meilen-Zone), zusätzlich Einsatz von Grenzboote des Typs „Bremse“ an Stellen zwischen Boddengewässern und der offenen See (besonders „Wismar-Bucht“, „Barhöft“, „Libben“ und „Greifswalder Bodden“),
  • drei Boote der Grenzbootsgruppe auf den Ansteuerungen zu den Seehäfen Stralsund und Wismar (in Ankerposition und tagsüber in Durchlauf des Suchgebiets).
  • Bei besonderer Lage konnte die GBK Torpedoschnellboote der 6. Volksmarine-Flottille (Bug/Dranske) anfordern.
  • Im Sommer erfolgten jeden morgen mit Sonnenaufgang für 2-3 Stunden, jedes Wochenende und an Feiertagen sowie bei besonderer Anforderung "Grenzflüge" durch die - die 1974 eingeführten - Hubschrauber des sowj. Typs Mi-8 und durch die - 1977 eingeführten - Hubschrauber des  Typs Mi-14 des NVA-Marinehubschraubergeschwaders "Kurt Barthel" (MHG-18 seit 1963 in Parow bei Stralsund).

Angehöriger des Kdo. VM, LSK/LV, LASK, GT, der DVP sowie Angehörige der Militärakademie Dresden vor einen amphibischen Hubschrauber Mi-14PL des MGH-18 anlässlich des Arbeitsseminars zur "Vereinheitlichung der Seenotrettungsausbildung für die HSF aller Teilstreitkräfte" am 13.04.1989 in Parow. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Fliegerkameradschaft der HS-16 B.Dr.)

Zwischen dem 6. und 8 August 1984 wurde zur Verhinderung des Durchbruchs in die DDR-Hoheitsgewässer und der angenommenen Weiterfahrt nach Rostock durch die Aktionen des Schiffs "Sirus" der westlichen Umweltorganisation "Greenpeace" vier MSR-Schiffe Projekt 89.1 und fünf Grenzkutter der GBK eingesetzt.

Mit Wirkung vom 17. April 1990 wurde die GBK aus der Volksmarine-Verband entnommen, der sie seit 1961 unterstellt war; nunmehr unterstand die GBK bis zum Ende der Grenztruppen der DDR dem Kommando der Grenztruppen direkt. Am Abend des 2. Oktober 1990 werden an den Schiffen, Booten und Kasernen des Kommando der Grenztruppen alle Fahnen, Flaggen und Wimpel letztmalig eingeholt.

 

Dislozierung (römische Ordnungszahlen von Ost nach West) um 1985:

 

  • Grenzkompanie-I, 2253 Bansin, Bergstraße, PF 33035
  • Straßenkontrollpunkt, 2220 Kamminke, PF 4032
  • Wasserkontrollpunkt, 2220 Kaminke, PF 80240
  • 1. Grenzbootsgruppe, 2111 Altwarp, PF 667
  • Grenzabschnittsposten, 2111 Altwarp

(Die Grenzbootsgruppen I bis 8 der GBK waren mit 13x Grenzschutzboote Typ GSB 23 „Bremse“- Klasse/Projekt 1589, Bordkennnummern: G 720-722, G 730-739 und davor bis ca. 1969 mit 20x Küstenschutzboote Typ KS-Boot „Seekutter“- Klasse Typ I-III ausgerüstet).

 

  • Grenzbataillon-II, 2331 Stubbenkammer, Königsstuhl, PF 33015
  • 2. Grenzkompanie, 2356 Sellin, Richtung Göhren, PF 97408

Ehemaliges Kompaniegebäude der 2. GK im II. GB mit heutiger Nutzung als Jugendherberge im September 2011. (Privatarchiv d. Verf.)

  • 3. Grenzkompanie, 2331 Lohme, Richtung Stubbenkammer, PF 80242, Siegelcode 862 

Ehemaliges Kompaniegebäude der 3.GK im II. GB mit heutiger gewerblichen Nutzung bei Lohme im September 2011. Im Bildhintergrund sind die Leuchttürme von Kap Arkona an der Steilküste der Halbinsel Wittow zu erkennen.  (Privatarchiv d. Verf.) 

 

  • 1. technische Beobachtungskompanie, 2221 Insel Greifswald Oie, PF 97449
  • 2. technische Beobachtungskompanie, 2356 Sellin, Waldweg, PF 97428, Siegelcode 862

Kompaniegebäude der 2. TBK im II. GB in Sellin an der Steilküste Ortsausgang Richtung Göhren. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung R. Dittrich)

  • 3. technische Beobachtungskompanie, 2331 Stubbenkammer, Königsstuhl, PF 80288
  • 4. technische Beobachtungskompanie, 2331 Arkona, Am Leuchtturm, PF 97469
  • 5. technische Beobachtungskompanie, Dornbusch, Insel Hiddensee, PF 80298
  • 1. technischer Beobachtungszug, Insel Ruden, PF 33081
  • 2. technischer Beobachtungszug, 2355 Sassnitz, PF 8955 (später ab den 1980er in Barhöft)
  • 3. technischer Beobachtungszug, 2301 Barhöft, PF 8885
  • Wasserkontrollpunkt, 2355 Sassnitz, PF 8955
  • Wasserkontrollpunkt, 2301 Barhöft, PF 8885
  • 2. Grenzbootgruppe, 2300 Stralsund
  • 3. Grenzbootgruppe, 2301 Barhöft, Hafen, PF 33070
  • 7. Grenzbootgruppe, 2300 Stralsund
  • 2. Signalzug, 2355 Sassnitz, Waldmeisterstraße 56, PF 80273 

Ehemalige Unterkunft des 2. GBK-Signalzugs der GBK in Sassnitz. Später - ab Mitte 1970 - des GÜST-SiZ bzw. -SiK (Sicherung des Fährhafens Mukran und des Sonderfunktionsobjekts in Wieck) in der Waldmeisterstraße. Die Angehörigen - meist 3-jährige längerdienende MfS-Angehörige - trugen die Uniformen der Grenztruppen, aber nicht die Uniformen der GT-GBK. (Foto September 2011 - Privatarchiv des Verf,)

 

  • 1. Grenzschiffabteilung, 2355 Sassnitz, Hafen, PF 14568 (bis 16.11.1983 in Sassnitz, ab dem neuen Ausbildungsjahr zum 1. Dezember 1983 in Warnemünde Hohe Düne gemeinsam mit der 2. und 4. GSA stationiert - die Standortverlegung erfolgte bzgl. der Umstationierung der 3. U-Jagd-Abteilung der 1. Flotille der Volksmarine nach Sassnitz)

[Zur 1. GSA gehörten 6x KMSR Projekt 89.1 "Kondor I" = Ueckermünde (G 411), Neustrelitz (G 412), Prerow (G 413 bis 03/89) Altentreptow (G 414), Ahrenshoop (G 415), Klütz (G 416) - die taktischen Schiffsnummern bedeuten z.B. bei der Nr. "G 412" folgendes: "G" = GBK, "4" = Projekt 89.1, "1" = 1. Grenzschiffsabteilung, "2" = Schiff Nr. 2 / Parallel waren seit 1967 alle 3 Gruppen der U-Jäger Typ "201" der GBK mit je 4 Schiffen in Warnemünde mit folgenden Schiffskennungen => G 21-24, G 41-44, G 61-64 stationiert.] 

Minensuch- und Räumschiff (MSR -Projekt 89.1 der Peenewerft Wolgast, erstmalige Indienststellung bei der VM i.d. Jahren 1969/70) der GBK mit taktischer Nr. "G 411" - im Fährhafen von Sassnitz (Rügen). Im Hintergrund sind die beiden DDR-Fährschiffe "Stubbenkammer" und "Sassnitz" zu erkennen. Ab 1971 wurden der GBK 18 Schiffe übergeben und für die Grenzsicherung an der Küste und auf See eingesetzt. Von Anfang an galten alle 18 Schiffe der GBK auch als MAW-Mobilmachungs-Reserve der VM. Ab 1989 begann die Außerdienststellung der MSR innerhalb der GBK. Zum Zeitpunkt der VM-Auflösung befanden sich noch  sechs Schiffe dieses Typs im Dienst. Die Bundesmarine und der BGS-See übernahmen die Schiffe "Boltenhagen", "Ahrenshop" und "Kühlungsborn" als BG 31 (bis 30.06.96) , BG 33 (bis 01.04.95) und BG 32 (bis 01.04.95). Vier Schiffe kaufte  Tunesien (darunter die "Malchin - G 441" und die "Demmin - G 442"  und zwei gingen an den Inselstaat Malta. "G 411" (weitere Kennungen des Schiffs im laufe Seiner Dienstzeit in der GBK = "G 11" und "GS 01" - dem Verfasser sind die Gründe zur Änderung der Kennung unbekannt. Der Verfasser bittet um Mithilfe) - mit dem Schiffsnamen „Ückermünde“ und der Schiffsnummer 89.104 - wurde im Juli 1992 als Küstenpatrouillenschiff  an das maltesische „AFM Maritime Squadron 2nd Regiment“ verkauft und lief  bis zu seiner Versenkung im Jahr 2007 unter der taktischen Nr. „P 30“. Heute ist das Schiff eine Unterwasserattraktion für den privaten Tauschsport auf Malta. (Fotoabbildung aus einer Bildmaterialmappe der politischen Verwaltung der GT der DDR um 1980 - Privatarchiv des Verf.)

 

  • Grenzbataillon-III, 2553 Graal Müritz, Richtung Ribnitz, PF 90029
  • 4. Grenzkompanie, 2593 Ahrenshoop, Dorfstraße, PF 33011 (Siegelcode 863)
  • 5. Grenzkompanie, 2553 Graal-Müritz, Richtung Ribnitz, PF 97461
  • 6. Grenzkompanie, 2565 Kühlungsborn, Rudolph-Breitscheid-Straße 16, PF 80238

Das Gebäude der 6. GK in Kühlungsborn in der Rudolph-Breitscheidstraße wird heute als DRK-Altenwohnheim genutzt. (Juni 2010, Privatarchiv d. Verf.)

  • 6. technische Beobachtungskompanie, 2861 Darßer Ort, Am Leutturm, PF 33090
    mit Wartungs- und mobilen Zug der 6. TBK in Prerow
  • 7. technische Beobachtungskompanie, 2598 Wustrow, Am Strand, PF 80232
  • 8. technische Beobachtungskompanie, 2530 Warnemünde, PF 97426
  • 9. technische Beobachtungskompanie, 2565 Kühlungsborn, Makarenkoststraße, PF 33008
  • Kontrollpunkt, Warnemünde, PF 3475
  • 2. Grenzschiffabteilung, 2530 Warnemünde, Hohe Düne, PF 97479

[Zur 2. GSA gehörten 6x KMSR Projekt 89.1 "Kondor I" = Vitte (G 421), Demmin (G 422), Pasewalk (G 423), Graal-Müritz (G 424 bis 10/89), Kirchdorf (G 425), Rerik (G 426)]

  • 4. Grenzschiffabteilung, 2530 Warnemünde, Hohe Düne, PF 97414

[Zur 3. GSA gehörten 6x KMSR Projekt 89.1 "Kondor I" -Klasse = Malchin (G 441), Templin (G 442),Boltenhagen (G 443), Zingst (G 444 bis 03/89), Kühlungsborn (G 445), Bansin (G 446)]


Ausgangskarte zur Diensterfüllung ausserhalb des Kasernengeländes der 4.GSA in Rostock, Hohe Düne. (Privatarchiv d. Verf.)

 

  • Grenzbataillon-IV, 2421 Tarnewitz, Albin-Köbis-Straße, PF 90056  
  • 7. Grenzkompanie, 2404 Kirchdorf/Poel, PF 33006
  • 8. Grenzkompanie, 2911 Brook, Ortsausgang, PF 80261 (Siegelcode 864)
  • 10. technische Beobachtungskompanie, 2404 Poel, PF 33047
  • 11. technische Beobachtungskompanie, 2911 Boltenhagen, PF 33050
  • 12. technische Beobachtungskompanie, 2421 Barendorf, PF 80292
  • Kontrollpunkt, Timmendorf
  • Kontrollpunkt, Tarnewitz, PF 7783
  • 6. Grenzbootgruppe, 2421 Tarnewitz, Hafen, PF 97476
  • 8. Grenzbootgruppe Wismar


  • Grenzausbildungsbataillon-V, 2565 Kühlungsborn, PF 90084 (Siegelcode 861)
  • SABK - Spezialausbildungskompanie 
  • Einsatzkompanie
  • Funkmeßzug
  • Kfz - Ausbildungskompanie
  • Unteroffiziersausbildungskompanie (Parallel wurde aber auch Unteroffiziersschüler a.d. Uffz.-Schule Perleberg gesendet.)   

Gelöbniszeremonie des V. Grenzausbildungsbataillon (Kühlungsborn) auf dem Standortgelände im Jahre 1988. Bildmitte Admiral Herbert Städtke, rechts von ihm Fregattenkapitän Arno Hamann, Kommandeur des V.GAB. Die  Signalausbildungskompanie war im Gebäude Bildhintergrund (Dachgiebel) untergebracht. (Privatarchiv d. Verf.) 

Truppenbesuch des ersten Kommandeur (ab 1965) des V.Grenzausbildungsbataillons Fregattenkapitän Günther Deutsch in Kühlungsborn. Hier im Traditionszimmer gemeinsam mit dem Bataillonskommandeur (bis 1990) Fregattenkapitän Arno Hamann. (Privatarchiv d. Verf.)

Das V. GAB war zuständig für die landseitige Grundausbildung der Unteroffiziere und Matrosen des Grenzküstendienstes, bei der Spezialausbildung der Kraftfahrer, Signäler und Funkmesser. Im GAB in Kühlungsborn war auch der Empfangspunkt für den Mobilmachungsfall untergebracht. Die seeseitige Ausbildung erfolgte in der 4. Flottille in Warnemünde außerhalb der Verantwortung der 6. GBK. Die Einberufung der Matrosen zum Wehrdienst erfolgte über das GAB. Nach jeder Einberufung erfolgte die öffentliche Vereidigung in Kühlungsborn.    

Ausschnitt der Rostocker Tageszeitung "Ostsee-Zeitung" zur Vereidigungszeremonie des V. GAB am 21.05.1983 in Kühlungsborn. (Privatarchiv d. Verf.) 

Ausschnitt der Rostocker Tageszeitung "Ostsee-Zeitung" zur Vereidigungszeremonie des V. GAB am 23.11.1985 in Kühlungsborn - das Zeitungsfoto entstand auf dem Gelände des Kinderferienlagers der Volksmarine, welches unmittelbar in der Nachbarschaft zum V. GAB lag. (Privatarchiv d. Verf.) 

Gelöbniszeremonie des V. Grenzausbildungsbataillons (Kühlungsborn wahrscheinlich im Mai 1986) direkt an der Strandpromenade vor der FDGB-Meerwasserschwimmhalle (Eröffnung 1972). Mittig auf der Ehrentribüne - salutierend -  Fregattenkapitän Arno Hamann, Kommandeur des GAB, rechts von ihm Admiral Herbert Städtke, (Privatarchiv d. Verf.)

Gegenüberstehen zum obigen Foto die Ehrenformation der Gelöbniszeremonie des V. GAB an der Strandpromenade in Kühlungsborn - rechts im Hintergrund erkennt man ein MSR Projekt 89.1 der 6. GBK. (Privatarchiv d. Verf.)

 

Weitere der GBK direkt unterstellte Standorte bzw. Einheiten:

 

Stabskompanie 6, 2500 Rostock, Fiete-Schulze-Str.

Grenzsicherungskompanie 6, 2500 Rostock

Grenzinstandsetzungskompanie 6, 2500 Rostock, Fiete-Schulze-Str., PF 97442

Grenznachrichtenkompanie 6, 2500 Rostock, Fiete-Schulze-Str., PF 80286

Grenzauswerte- Rechen u. Informationsgruppe 6, 2500 Rostock, Fiete-Schulze-Str., PF 97438

Pionierzug 6, 2500 Rostock

 

Güst-See, Wismar

Güst-See, Stralsund

GüSt-See, 2355 Sassnitz, PF 8955

GüSt-See, 2530 Warnemünde, PF 3475

GüSt-See, Rostock-Überseehafen

GüSt-See, Mukran

GüSt-Straße, 2252 Ahlbeck


Quelle:

- Peter Joachim Lapp "Gefechtsdienst im Frieden", Bernard & Graefe Verlag, Bonn - 1999

- Christine und Bodo Müller "Über die Ostsee in die Freiheit", Delius Klasing Verlag, Bielefeld - 1992

- Klaus-Dieter Baumgarten, Peter Freitag "Die Grenzen der DDR", Edition Ost, Berlin - 2005

- Manfred Röseberg "Schiffe und Boote der Volksmarine der DDR", Ingo Koch Verlag, Rostock - 2002

- Knut Schäfer "Typenkompass, DDR-Volksmarine", Motorbuch Verlag, Stuttgart - 2010

- Ralp-Ingo Unger "Grenzbrigade Küste", Militärverlag, Berlin - 2011

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