Home
Die Grenzen der DDR
Zeittafel
Sichernde Kräfte
Generalität
Kommando
Grenzkommando Nord
Grenzkommando Mitte
Grenzkommando Süd
GAK VR Polen
GAK CSSR
Grenzbrigade Küste
Grenzübergänge
Fahrzeuge + Technik
Auszeichnungen
Uniformen
Mitwirkung + Hilfe
Gästebuch
Impressum & Links


KOMMANDO DER GRENZTRUPPEN (Stand 1989)

1601 Pätz bei Königswusterhausen, An der F179, PF 16601                                                                                                                                                                                  

Bronzestatue "Grenzposten" von Frank Diettrich (1969) im Hof des Gebäudekomplexes des KGT in Pätz. Rechte Abbildung, der Rechteckstempel des KGT für Briefumschläge in der letzten Ausführung von 1990. (Privatarchiv d. Verf.)  

Hauptzufahrt zum Dienstgelände des KGT am Tonsee nord-östlich von Pätz an der ehem. F 179 (heute B 179) zw. Königs Wusterhausen und Märkisch Buchholz. Das Foto zeigt die Objektzufahrt im März 1997, das Gebäude wurde 2003 abgerissen. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Privatsammlung B.Dr.) 

Unterstellungsverhältnisse 1946-1990:

Zeitraum Unterstellung Bezeichnung
 01.12.1946 Landespolizeibehörde unter Leitung der Hauptabt. Grenzpolizei (HAGP) Grenzpolizei
 15.11.1948 DVdI Grenzpolizei
 20.07.1949 Landespolizeibehörde Grenzpolizei
 01.01.1951 HV DVP - "Hauptverwaltung Deutsche Volkspolizei" Grenzpolizei
 16.05.1952 MfS DGP
 01.08.1953 MdI - "Hauptverwaltung Deutsche Grenzpolizei" DGP
 01.04.1955 SfS - "Hauptverwaltung DGP" DGP
 29.10.1956 MfS - "Hauptverwaltung Innere Sicherheit" DGP
 01.03.1957 MdI - "Kommando Deutsche Grenzpolizei" DGP
 15.09.1961 MfNV - "Kommando Grenze" Grenztruppen
 01.01.1974 NVA - "Grenztruppen der DDR" Grenztruppen
 13.01.1990 Ministerium für Innere Angelegenheiten Grenzschutz
 21.09.1990 Auflösung der Grenztruppen -

Chef des Kommando (DGP / GT):

1948-49 Chefinspekteur (Generalmajor) Hermann Rentzsch (DVdI - Deutsche Verwaltung des Inneren)

1949 Chefinspekteur Max Zaspel (DVdI)

1949 Chefinspekteur Josef Schütz (HVDVP - Hauptverwaltung Deutsche Volkspolizei)

1950 Chefinspekteur Hermann Schuldt (HVDVP)

1950-51 Inspekteur (Oberst) Erich Kurschinski (HVDVP)

1951-52 Chefinspekteur Richard Smolorz (Staatssekretariat f. Staatssicherheit)

1952-55 Generalmajor Hermann Gartmann (Ministerium des Inneren)

1955-57 Oberst Heinrich Stock (Staatssekretariat f. Staatssicherheit)

1957 Generalmajor Hermann Gartmann (Ministerium des Inneren)

1957-60 Generalmajor Paul Ludwig (Ministerium des Inneren)

1960-79 Generaloberst Erich Peter (Verteidigungsministerium)

1979-90 Generaloberst Klaus-Dieter Baumgarten (Ministerium f. Nationale Verteidigung)

1990 Generalmajor Dieter Teichmann


 

Die Grenzpolizei der SBZ 1945-1949

Die nachkriegsbedingten Not zeichnete sich sowohl an den äußeren Grenzen Deutschlands als auch an der Demarkationslinie durch erhöhte Kriminalität, Schmuggel und Schiebergeschäften ab. Neben den für die Grenzsicherung verantwortlichen Einheiten der Besatzungsmächte wurden unmittelbar nach Kriegsende in den einzelnen Ländern deutsche Polizisten als Hilfskräfte für die drängenden Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen an den Grenzen herangezogen. Der Alliierten Kontrollrat verfügte schon im September 1945 die Sperrung und Kontrolle der Demarkationslinie und machte den Übertritt formal erlaubnispflichtig. Die als Hilfsorgan der SMAD seit Spätherbst 1946 durch die Landespolizeibehörden der fünf ostdeutschen Länder gebildeten und den Kommandeuren der Gruppe der Sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (GSBT) operativ unterstellten GP-Einheiten erhielten an der Ostgrenze wie an der Demarkationslinie ihre Aufgaben zur Ordnung des Grenzverkehrs und zur Verhinderung des illegalen Überschreitens. Auch in Niedersachsen, Bayern und Hessen wurden gleichartige Formationen aufgestellt. Insbesondere an der Trennlinie zu den osteuropäischen Nachbarn bereiteten - neben dem blühenden Schwarzhandel und den großen Umsiedler- und Flüchtlingsströmen - über die Grenze hinweg operierende organisierte Banden und politische Widerstandsgruppen große Probleme. In Ostdeutschland entstand eine Grenzpolizei mit 2.543 Angehörigen, die jedoch landesbasiert große Unterschiede in Gliederung und Struktur aufwies, so entstanden in: 

  • Mecklenburg (375 Angehörige) - 4 Stabsgruppen mit 41 Gruppen und Stützpunkten
  • Brandenburg (205 Angehörige) - 4 Grenzschutzstützpunkte mit 7 bis 10 Grenzschutzposten zu je 5 Grenzpolizisten
  • Sachsen-Anhalt (300 Angehörige) - 3 Abschnitte mit je einem Stützpunkt zu 9 Posten mit je 10 Grenzpolizisten
  • Thüringen (892 Angehörige) - 2 Gruppen zu 3 Abschnitten mit jeweils 11 bzw. 12 Gruppenposten mit jeweils 9 Grenzpolizisten
  • Sachsen (771 Anghehörige) - 4 Insektioenen mit 67 Grenzstationen  

Die Mannstärken richten sich nach der Länge der zu bewachenden Grenze; je Grenzkilometer stand meist nur ein Grenzpolizist zur Verfügung. Es fehlte zu dieser Anfangzeit nahezu alles und so wurde bunt gemischt an Bekleidung, Bewaffnung, Munition, Ausrüstung und Transportmittel (maximal Fahrrad oder Pferd) alles übernommen, was die SMAD-Länderadministration zuweisen konnte. Die Unterbringung der Grenzschutzpunkte erfolgte größtenteils in zivilen Gebäuden, und die Grenzer mussten sich selbst verpflegen. 

Anstatt das der Druck an der Grenze mit den Jahren nach den Krieg nachließ, verschärfte sich die Situation durch die polarisierende politische Entwicklung in Deutschland und ganz Europa. In Ostdeutschland waren die wirtschaftlichen Belastungen durch die durchaus verständlichen Reparationsansprüchen der Sowjetunion zusätzlich angespannt. Neben Kriminalität, Schmuggel und Schieberhandel entwickelte sich eine dauerhafte Tendenz des wirtschaftlichen und bevölkerungsreduzierenden Ausblutens der ostdeutschen Länder. So führte die SMAD und die deutsche SBZ-Führung 1947 eine umfassende Reorganisation der Grenzpolizei durch; die Einheiten wurden um fast ein Drittel verstärkt und die Struktur vereinheitlicht. Nun war die GP in Abteilungen, Kommandanturen und Kommandos gegliedert. Eine Abtl. befehligte 4 bis 5 Kommandanturen aus 10 bis 15 Kommandos. Das Kommando bestand i.d. Regel aus 8 bis 10 Grenzpolizisten. Die Einheiten waren von nun an mit den blauen Polizeiuniformen und durchgängig mit deutschen Wehrmachtskarabinern und -pistolen ausgestattet. Als zentral, durch die Deutsche Verwaltung des Innern (DVdI), geführtes Organ tritt die Grenzpolizei seit 1948 auf. Ab dieser Zeit achte die SED mit ihrem Führungsanspruch auch in der GP streng darauf, dass Führungspositionen durch Antifaschisten und der neuen politischen Ordnung treu ergebenen Angehörigen besetzt wurde. Neue freiwillige GP-Angehörige rekrutierte man aus erfahrenen Schutzpolizisten, Mitglieder der SED, Jugendliche aus staatlichen Institutionen und FDJ`ler mit jeweils aus der Arbeiterschaft stammenden sozialer Herkunft. Die Eskalation der politischen Auseinandersetzung zwischen Ost und West durch die separate Währungsreform in Westdeutschland und West-Berlin im Sommer 1948 führte zu einem verschärften Kontrollregime an der Demarkationslinie und an der äußeren Stadtgrenze um Berlin. Im Zuge der generellen Zentralisierung der Exekutivkräfte löste der Präsident der DVdI im November 1948 die GP mit den neu aufgestellten kasernierten Polizei-Bereitschaften aus der Verfügungsgewalt der Länder heraus und unterstellte sie der neuen HA Grenzpolizei und HA Bereitschaften in der DVdI. Gleichzeitig wurden die GP-Kommandos generell in Kasernen untergebracht. Im Rahmen der kurz darauf folgenden Trennung der für eine militärische Entwicklung bestimmten Bereitschaften von der führungsmäßigen Einbindung in ein gemeinsames Leitungsorgan wurden die GP-Einheiten im Juli 1949 wieder den jeweiligen Landespolizeibehörden unterstellt. Mit Gründung der DDR am 7.Oktober 1949 entstand aus der DVdI das Ministerium des Innern (MdI), in dem innerhalb der HVDVP eine eigene HA Grenzpolizei als Führungsorgan der Grenzsicherungskräfte gebildet wurde. Damit erfüllte die GP nach SED-Verständnis zu einer zentralisierten Führung unter der Kontrolle der Staatspartei die erste Voraussetzung, um sich zu einem eigenständig organisierten Grenzschutzorgan der DDR zu entwickeln.

Die Deutsche Grenzpolizei 1950-1961

Im Rahmen der zentralen Zuordnung und Führung aller Grenzbereitschaften ab den 1. Januar 1950 in die HA Grenzpolizei wurden die Abtl. Grenzpolizei der Länder endgültig aufgelöst. Operativ unterstanden die Bereitschaften jedoch noch weiterhin den Kommandeuren der sowjetischen Militäreinheiten, die im Rahmen der Sicherung der DDR als Besatzungsmacht noch immer an den Grenzen eingesetzt waren. Am 10. Juni 1950 übergab die UdSSR die vollständige Kontrollfunktion der Grenzpolizei an den Kontrollpassierpunkten (KPP). Lediglich die Kontrolle der Alliierten erfolgt weiterhin durch die sowjetischen Einheiten. Mit dem Kennwort "Marta" erfolgte 1951 der Ausbau der DDR-Küstensicherung mit der Umstrukturierung der GPB Nord in die Grenzbereitschaften Greifswald, Stralsund und Bad Doberan. Damit entstanden drei Abschnitte mit jeweils 2 Kommandaturen und 6 Kommandos, die auf das gesamte Küstengebiet verteilt und mit einem kleinen Bootsbestand ausgerüstet waren. Nach sowjetischen Vorbild sollten die Grenzpolizeieinheiten zukünftig auch in der Lage sein, die Verteidigung an der Staatsgrenze gegen bewaffnete Gruppierungen zu übernehmen. Hierzu wurde die Neugliederung in 4 Abteilungen mit Stäben in Schwerin, Magdeburg, Berlin und Weimar sowie von 3-6 Bereitschaften für die jeweiligen Grenzabschnitte verfolgt. Am 27. Mai 1952 erließ die DDR-Regierung eine "Polizeiverordnung über die Einführung einer besonderen Ordnung an der Demarkationslinie. In dieser war die Einrichtung einer 5 km breiten Sperrzone, mit einen 500m breiten Schutz- und einen 10m breiten Kontrollstreifen sowie die Befestigungen mit Stacheldrahtverhaue unmittelbar an der Grenze zur BRD festgelegt. Der §4 dieser VO verbot das Betreten des Kontrollstreifens, bei Nichtbefolgung der Anordnung im Grenzstreifen war der Schußwaffengebrauch ausgewiesen. Zur Verdichtung der Grenzüberwachung wurden ab August 1952 sogenannte "Freiwillige Helfer der Grenzpolizei" unter der Bevölkerung im Grenzgebiet angeworben und eingesetzt. Der "kleine Grenzverkehr" existierte von nun an nur noch im Berliner Stadtgebiet. Während des Volksaufstands im Juni 1953 blieb es an der Grenze zur BRD sehr ruhig; lag es an der inhaltlichen Kritik der Bevölkerung nach innen, oder an den schon sehr dicht aufgebauten Sicherungsregime an der Grenze? Immerhin, kam es um Berlin zu massenhaften Überschreitungen an den Sektorengrenzen. Und auch an der Grenze nach Polen wurden Grenzmarkierungen zerstört; hier als Ausdruck, dass die von der DDR-Regierung beschworenen „Oder-Neiße-Friedensgrenze“ in der eigenen Bevölkerung nicht ausnahmslos auf Verständnis stieß?

Das Kommando Grenze 1961-1974

1971 erfolgte einer der gravierendsten Umgliederungen der GT. Dabei wurden die Grenzbrigaden in Grenzregimenter umstrukturiert, die jeweils drei Grenzbataillone hatten. Unterstellt waren die GR den nun gebildeten drei Grenzkommandos Nord, Mitte und Süd. Alle drei Kommandos wurden durch das KGT in Pätz geführt. Sechs GR standen an der Staatsgrenze zur BRD, zwei zur Grenze West Berlin und jeweils ein Grenzabschnittskommando befand sich an der Grenze zur CSSR und zur VR Polen.

Die Grenztruppen der DDR 1974-1990 

Zu Ende der 1980er Jahre unterstanden den GT unter dem Dach des MfNV rund 47.000 Mann.

 


Politische Verwaltung Kommando Grenztruppen

1601 Pätz, An der F179, PF 16601

 

Haus der Grenztruppen, Pätz

1601 Pätz, An der F179, PF 18165

 

Musikkorps der Offiziershochschule der Grenztruppen

Plauen (später Suhl)   

Formation des Stabsmusikkorps der Grenztruppen der DDR - im Vordergrund der Dirigent Hans-Jürgen Rohland - auf dem Plattencover der LP "...daß sicher sei, was uns lieb ist" des VEB Deutsche Schallplatten Berlin DDR anlässlich des 40. Jahrestags der Grenztruppen der DDR. Darunter:  "Als Zeichen der Anerkennung hervorragender militärischer Verdienste" verleiht der Ministerrat der DDR dem Stabsmusikkorps der Grenztruppen der DDR anlässlich des 26. Jahrestags der Grenztruppen am 01.12.1977 den Kampforden für Verdienste um Volk und Vaterland in Bronze. (Privatarchiv d. Verf.)

 

Haus der Grenztruppen  

6000 Suhl, Friedberg, PF 32157



Ausbildungsstätten des Kommando Grenztruppen

 

Im Zuge der generellen Zentralisierung der Exekutivkräfte löste der Präsident der DVdI im November 1948 die Grenzpolizei aus der Verfügungsgewalt der Länder heraus und unterstellte sie der neuen HA Grenzpolizei in der DVdI. Seit dieser Zeit konnte eine intensive und zielgerichtete Grenzfachausbildung beginnen.

 

Unteroffizierschule VI der Grenztruppen "Egon Schultz", Perleberg (Bez. Schwerin)

Vormals US VII von Mai 1971 bis April 1973 in Potsdam, später als US VI in Glöwen und dann bis 1990 in Perleberg - 2910 Perleberg, Karl-Liebknecht-Straße, PF 18185, Siegelcodes 905 und 990

 

Kommandeure:

Oberst Fritz Rothe (1971-1982)

Generalmajor Walter Tanner (1982-1987)

Generalmajor Jürgen Reinholz (1987-1989)

 

Die Ausbildung von Berufsunteroffizieren für die Grenztruppen erfolgte sowohl an der Unteroffiziersschule der Grenztruppen (z.B. Nachrichten- , Pioniertruppen, Kfz-, Verpflegungs- sowie Medizinischer Dienst) als auch an entsrechenden Lehreinrichtungen der NVA (z.B. Nachrichten- , Pioniertruppen, chemische Abwehr, Kfz- und Panzerdienst). Der Ehrenname "Egon Schlutz" wurde der Schule am 01.03.1974 verliehen. Die jungen Berufsunteroffiziere für Grenzsicherung/ Ausbildung wurden als Stellvertreter des Zugführers in Grenzsicherungseinheiten oder als 1. Gruppenführer/Ausbilder in Grenzausbildungseinheiten eingesetzt. Bei erfolgreicher Tätigkeit und Eignung war die Entwicklung zum Fähnrich, insbesondere als Grenzaufklärer oder Hauptfeldwebel, möglich. Des weiteren war nach mehrjährigem Dienst der Einsatz in administrativen Dienststellen in Stäben möglich.   

Großsiegel des Stellvertretenden Leiter der Unteruffiziersschule VI in Perleberg, rechts nebenstehend ein  Adressstempel der Ausbildungsstätte. (Privatarchiv d. Verf.)

Heutiger Anlagenzustand am hofseitigen Zugang zum Hauptgebäude der GT-Unteroffziersschule in Perleberg August 2010. (Privatarchiv d. Verf.)


Fähnrichschule der Grenztruppen, Nordhausen (Bez. Erfurt)

5500 Nordhausen, PF 79278, 

(Ab 1. Dezember 1985 wurde die Fähnrichschule in die Offiziersschule in Suhl eingegliedert und als Fachrichtung "Fähnrichausbildung" geführt.)

 

Kommandeure:

Oberst Erler (Dem Verfasser sind bisher keine weiteren Details zu Oberst Erler /  weiteren Kommandeuren bekannt.)

 

Fähnriche der Grenztruppen wurden entsprechend der absolvierten Spezialisierungsrichtung als Grenzaufklärer, als Kommandant eines Grenzsicherungsbootes oder als Diensthundestaffelführer eingesetzt. Ab 1. September 1982 wurden Fähnrichschüler an der GT-OHS in Einjahreslehrgängen zu Grenzaufklärern herausgebildet. Ab 1. September 1884 bildete man regelmäßig Grenzaufklärer in Zweijahreslehrgängen an dieser Lehrstätte aus. Nach mehrjähriger Praxis als Grenzaufklärer war der Einsatz als Grenzabschnittsposten an der Staatsgrenze zur CSSR bzw. zur VR Polen möglich. 

Großsiegel eines Angehörigen der Fähnrich- und Aufklärerschule der Grenztruppen - ab 1985 in Suhl beheimatet. Rechts nebenstehend ein  Adressstempel der Ausbildungsstätte in Nordhausen vor dem Umzug nach Suhl.  (Privatarchiv d. Verf.)     


Offiziershochschule der Grenztruppen "Rosa Luxemburg", Suhl (Bez. Suhl) 

Vormals DGP-Zentralschule in Sondershausen und  OHS-Plauen (seit 02.12.1963 in Plauen und seit 05.09.1984 in Suhl) - 6000 Suhl, Friedberg, PF 79292 - Siegelcode "989"

Der Ehrenname "Rosa Luxemburg" wurde der GT-OHS am 01.03.1964 durch den Chef der Grenztruppen, Generalleutnat Erich Peter, verliehen. 

 

Kommandeure: 

Generalmajor Herrmann Gartmann (1963-1964)

Oberstleutnant Erwin Ring (1964)

Oberstleutnant Fritz Rothe (1964-1965)

Oberstleutnant Manfred Schreiber (1965)

Oberst Heinrich Stock (1965-1969)

Generalmajor Werner Ebertz (1969-1982) 

Generalmajor Harald Bär (1982-1987)

Generalmajor Heinz Janshen (1987-30.09.1990) 


Am 20. Mai 1952 konnte der erste Offiziersanwärterlehrgang von 18 Monaten Dauer mit drei Ausbildungskompanien (ca. 100 Mann zzgl. Kompanieführung) in Sondershausen seinen Dienst beginnen. Kurz darauf entstanden im Jahre 1955  die Politoffiziersschule de DGP in Groß-Glienicke, in Glöwen und seit 1959 in Weimar. Die Ausbildungsteilnehmer waren bewährte Uffz. mit einer praktischen Diensterfahrungen von durchschnittlich drei Jahren. Das Ausbildungsziel bestand seinerzeit darin die Entwicklung der Fähigkeiten, den Grenzdienst im Abschnitt eines Grenzkommandos führen zu können. Später wurden die zukünftigen Berufsoffiziere für Grenzsicherung an der Offiziershochschule der Grenztruppen der DDR „Rosa Luxemburg“ zentral ausgebildet. Die Offiziere (Diplom) und Fähnrichte (Fachschulabschluß) der "Grenzbrigade Küste" wurden parallel mit den Schülern der Volksmarine an der Offiziershochschule "Karl Liebknecht" in Stralsund ausgebildet. In Erinnerung an Rosa Luxemburg - eine der ersten weiblichen Marxisten in Deutschland um 1905 -  und somit an ihrem mutigen und beharrlichen Kampf gegen Imperialismus und Krieg, für Sozialismus und Frieden wurde der Offiziershochschule der Grenztruppen der DDR am 01.03.1964 der Ehrenname "Rosa Luxemburg"  verliehen. Berufsoffiziere der Grenztruppen der Studienrichtung "Grenzsicherung" wurden in Ihrer ersten Dienststellung als Zugführer in einer Grenzkompanie eingesetzt.  Offiziersabsolventen der Studienrichtung "Gesellschaftswissenschaften" wurden wiederum nach  ihrer Ausbildung als  Politoffiziere in den Grenzkompanien eingesetzt.  Hatten sich die jungen Offiziere in ihrer ersten Dienststellung Erfahrungen angeeignet und ihre politischen, militärischen und spezialfachlichen Kenntnisse vervollkommnet, können sie als Stellvertreter des Kompaniechefs oder als Kompaniechef selbst eingesetzt werden. In der weiteren Entwicklung war der Einsatzt im Stab möglich. Darüber hinaus wurden bereits während des Studiums geeignete Offiziersschüler ausgewählt, die im Verlaufe einer mehrjährigen Tätigkeit in einer Grenzkompanie für den Einsatz als Ausbilder an einer der Lehreinrichtungen bzw. in einem Ausbildungsregiment der Grenztruppen vorbereitet worden. Die Absolventen verließen ihre Ausbildung in der Regel mit dem Dienstgrad "Unterleutnant". Ausschließlich Jahrgangsbeste (Ausgezeichnete Absolventen) verließen die Lehranstalt mit einem Offiziersdolch mit Gravur und dem Leutnant-Dienstgrad (Ernennung direkt durch den MfNV). 1985 erfolgte erstmals bei den Grenztruppen der DDR der erste Ausbildungslehrgang  für weibliche Offiziere. Zukünftig sollten alle vier Jahre ein weiterer weiblicher Lehrgang folgen. Die ersten Absolventinnen wurden im August 1989 zu Offizieren der GT ernannt. Die Bildung eines zweiten weiblichen Lehrgangs für das Jahr 1990 erübrigte sich durch die politischen Ereignissen im November 1989 in der DDR. 

Großsiegel eines Angehörigen der Offiziershochschule, kurios ist die fehlerhafte Ausschreibung des Ehrennamens "Luxenburg" anstatt "Luxemburg".  (Privatarchiv d. Verf.)

Weibliche Offiziersschüler (1. Studienjahr - August 1985) im Ausbildungskabinett "Nachrichten" (im Hintergrund ist der Ausbildungsplatz "Nachrichtenverbindungen der GK-Führungsstelle" zu erkennen)  der OHS "Rosa Luxemburg". Im Jahr 1985 wurden an der OHS der Grenztruppen der DDR erstmals weibliche Offiziersschüler in der Laufbahn "Politoffizier" ausgebildet. Nach den Plänen des KGT sollten alle vier Jahre eine weibliche Ausbildungskompanie gebildet werden. (Privatarchiv d. Verf.)    

Wissenschaftspreis der GT-OHS in Suhl. Der Verfasser bittet um Mithilfe zu näheren Angaben der Verleihungsvoraussetzungen und um Mithilfe zur Vorlage von Verleihungsnachweisen / -urkunden. (Privatarchiv d. Verf.)

 

Wach- und Sicherstellungsbataillon 16, 1601 Pätz, An der F179, PF 81061

Grenzabschnitt VR Polen Frankfurt/Oder
Grenzabschnitt CSSR Walter Breitfeld Pirna
Fähnrich- und Grenzaufklärerschule Suhl


Hubschrauberstaffel-16 "Albert Kuntz", Nordhausen (Bez. Erfurt)

(LPN) 5500 Nordhausen, Darrweg 44, PF 8103, Siegelcode 949

  • Hubschrauberlandeplatz (LPS), 3560 Salzwedel, Siedlung des Friedens, PF 81096
  • Hubschrauberlandeplatz (LPM), 6100 Meiningen, Suhler Landstraße, PF 79233

Kommandeure: 

01.12.1964 - 31.03.1971 (Grenzkette Nord), Oberstleutnat Harry Hahn

01.12.1964 - Herbst 1965 (Grenzkette Berlin), Oberleutnant Leisner

01.12.1964 - 1969 (Grenzkette Süd), Hauptmann Günther Jähnichen

01.04.1971 - 31.07.1973 Oberstleutnant Harry Hahn

01.08.1973 - 30.11.1982 Oberst Alfred Oldenburg

01.12.1982 - 18.09.1990 Oberstleutnant Dieter König  

Grenzflieger 1964-1970 

Erstmals im Mai 1964 leitete das „Kommando Grenze der NVA“ die Aufstellung einer Hubschrauber basierten Nord- / Berlin- und Süd- "Grenzkette" ein. Im Februar 1965 nahmen diese ersten fliegerischen Kräfte ihren Dienst mit dem – kolbenangetriebenen – leichten sowjetischen Standardhubschraubern SM-1 (Produktion 1951-1965 in Kasan/UdSSR und Swidnik/VR Polen) und mit dem – mit 14 Zyl. Doppelsternmotor angetriebenen – Transporthubschrauber Mi-4 (Produktion 1953-1969 in Kasan/UdSSR) im grenznahen Bereich (Salzwedel / Berlin / Meiningen) auf. Wobei die „Grenzkette-Berlin“ (Flugbasis Brandenburg-Briest)  schon im Herbst 1965 aus Gründen von Proteste der West-Alliierten aufgelöst wurde. Hauptaufgabe der „Grenzflieger“ war die operative Unterstützung der am Boden eingesetzten Grenzsicherungskräfte der Grenztruppen bei Vorgängen von Grenzverletzungen und –durchbrüchen sowie die Unterstützung der grenztaktischen Aufklärung gegenüber gegnerischen Kräften im Grenzbereich zur BRD unter - ausschließlich - direkter Weisung durch den Chef des Kommandos der Grenztruppen (bei der Grenzkette-Berlin durch direkter Weisung der Stadtkommandantur Berlin).    

Eine SM-1 (Kennung "514", von 1964 bis 1969 im Dienst der grenzsichernden HS) im Landeanflug auf dem Landeplatz der  HS-16 in Meiningen (LPM) - links im Bild das Gebäude der Flugleitung. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Fliegerkameradschaft der HS-16 B.Dr.)

Eine Mi-4A (Kennung "546", von 1964 bis 1973 im Dienst der grenzsichernden HS) im Landeanflug auf dem Landeplatz der  HS-16 in Meiningen (LPM) im Hintergrund ist ein SM-1 zu erkennen. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Fliegerkameradschaft der HS-16 B.Dr.)  

 

Grenzflieger 1971-1985 

Im April 1971 bildete man aus den beiden übrig gebliebenen „Grenzketten“ (Salzwedel u.  Meiningen) eine Hubschrauberstaffel mit weiterhin direkter Unterstellung des „Kommando der Grenztruppen“ in Pätz. Im Juni 1973 erhielt die Grenzfliegerstaffel den - zwei Wellengasturbinen angetriebenen  - leichten Mehrzweckhubschrauber Typ Mi-2 (Produktion 1966-1986 in Swidnik/VR Polen) und ab November 1977 den mittleren sowjetischen Hubschrauber Typ Mi-8 (Produktion 1965-heute in Kasan und Ulan-Ude/UdSSR).  

Luftbildaufnahme des HS-16-Standorts in Salzwedel um 1991 aus Blickrichtung  Ost (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Fliegerkameradschaft der HS-16 B.Dr.)  

Im Rahmen der politischen Entwicklung in der VR Polen wurden zw. November 1980 bis Februar 1981 ausnahmsweise auch die "Ostgrenzen" (VR Polen und CSSR) sporadisch - besonders in Bereichen von GÜSTen - durch die HS-16 kontrolliert. Im Wirkungsbereich der Grenzbrigade Küste wurde wegen der notwendigen personellen Spezialausbildung und der seetauglichen Ausstattung nur Hubschrauber des Marinehubschraubergeschwaders (MHG-18) der Volksmarine eingesetzt. Auslandsflüge wurden durch die HS-16 nicht durchgeführt.  Eine Ausnahme waren  die 10-jährigen Generalüberholungen des Hubschraubertyps Mi-8 in Tököl (VR Ungarn) und die Neu-Indienststellungen von Mi-2 aus Swidnik (VR Polen). In der Regel wurden die Generalüberholungen der HS-16 im VEB Flugzeugwerft Dresden (Dresden-Klotzsche) durchgeführt.     

Grundsätzlich gab es bei den Grenztruppen keine Flugzeuge. Jedoch diente eine Transportmaschine der DDR-Luftstreitkräfte (Transportfliegergeschwader 24) vom Typ Antonow An-26T mit der Bordnummer „373“ dem MfNV (Verwaltung Aufklärung) ab Mai 1984 zur funkelektronischen Aufklärung (UKW- und KW-Richtfunk und Frequenzen der Radar- udn Feuerleitgeräte) entlang der westlichen Staatsgrenze. Ziel war u.a. das Abhören des grenznahen Funkverkehrs der NATO-Landstreitkräfte, um das Beziehen von Bereitschaftsräumen rechtzeitig in Erfahrung zu bringen. Die Aufklärungstiefe betrug etwa 150km. Im Herbst 1985 erfolgten regelmäßige Aufklärungsflüge entlang der Grenze zur BRD mit den Flugkennungen "22918" (Dresden, Karl-Marx-Stadt, Neustadt, Steinbach, Hallenberg, Bad Frankenhausen, Stendal, Wilsnack, Wismar, Schwerin, drei Ostseepunkte und Peenemünde) und "22919" (Dresden, Karl-Marx-Stadt, Plauen, Saalfeld, Schleusingen, Bad Salzungen, Bleicherode, Nordhausen, Halberstadt, Gardelegen, Wittenberge, Hagenow, Grevesmühlen, Klütz, vier Ostseepunkte und Peenemünde).

Meldung des Kommandeurs GKN gegenüber des am Standort eingetroffenen Chef der GT der DDR in Stendal um 1980 - im Hintergrund eine Mi-8 der HS-16. (Privatarchiv d. Verf.) 

Mi-2 bei Unterstützung einer Grenzsicherungseinheit an der Staatsgrenze zur BRD - im Vordergrund ein Zugführer (stehend) mit seinem Fahrer im Kübelwagen Trabant P 601 um 1985. (Privatarchiv d. Verf.)

Grenzflieger 1986 - 1990                                                

Am 14.10.1986 wurde die „Hubschrauberstaffel 16“ von Salzwedel nach Nordhausen neu stationiert. Die Start- und Landeplätze in Salzwedel und Meinigen wurden für die notwendigen Überwachungsflüge an der Staatsgrenze zur BRD weiter genutzt. Anläßlich des 40. Jahrestages der Grenztruppen der DDR wurde der HS-16 am 01.12.1986 der Ehrenname "Albert Kuntz" verliehen. Im Jahre 1989 betrug die Truppenstärke 371 Planstellen zzgl. 29 Zivilangestellte und im Bestand der Hubschrauberstaffel befanden sich in diesem Jahr 15x Mi-2 und 3x Mi-8. Die Uniformen der Angehörigen – meist Offiziere (fliegendes Personal ab 1975 mit Hochschulabschluss und ab 1987 mit Diplom)  und Fähnriche (z.B. fliegendes Begleitpersonal als Bordtechniker und Luftbildoperateure) - der HS-16 entsprach denen der Luftstreitkräfte der NVA, wobei die Dienstgradeffekten „grün“ paspeliert und an den Dienst- und Ausgangsuniformjacken am linken Ärmelstreifen das Band „Grenztruppen der DDR“ angebracht waren. 

Luftbildaufnahme des HS-16-Standort in Nordhausen anlässlich der Überführungen von 3x Mi-8 nach Brandenburg am 26.09.1990 aus Blickrichtung Süd. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Fliegerkameradschaft der HS-16 B.Dr.)   

LPN-Dienststellenausweis eines 1. HSF f.d. Mi-2.  (Privatarchiv d. Verf.)

Im KGT in Pätz gab es eine 3-er Personen-Arbeitsgruppe der HS-16, bestehend aus:

1.) Leiter der AG und Fluglehrer

2.) Fluginspekteur, Flugsicherheitsinspektuer, Fluglehrer und Steuermannsinspekteur

3.) Inspektuer für Hubschraubertechnik 

Legitimationsausweis des Fluginspekteurs im KGT ausgestellt im Januar 1989 durch den Chef der GT. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Privatsammlung B.Dr.)   

Auszug aus dem militärischen "Erlaubnisschein für Flugzeug- / Hubschrauberführer" des Fluginspekteurs im KGT ausgestellt im November 1975 durch das MfNV => "Der Erlaubnisinhaber ist Fluginspekteur der Hubschrauberkräfte der Grenztruppen der DDR im Kommando der Grenztruppen und ist berechtigt, theoretische und praktische Prüfungen und Überprüfungen mit dem fliegenden Personal der Hubschrauberkräfte der GT durchzuführen". (Privatarchiv d. Verf.)

Nach dem politischen Umbruch in der DDR wurden die Grenzflüge eingestellt und ab 2. Januar 1990 erfolgten ausschließlich Flüge im polizeilichen Rahmen (Autobahnabflüge, Luftüberwachung zur sicheren DM-Verteilung während der Währungsunion) zur Unterstützung der DVP-Hubschrauberstaffel in Berlin Diepensee und Rettungsflüge (SAR). Nach und nach wurden 4x Hubschrauber in der Flugzeugwerft Dresden zu Polizei-Hubschraubern umgespritzt. Am 24.09.1990 wurden alle 14x Hubschrauber Mi-2 (bis auf eine defekte Maschine) nach Berlin-Schönefeld (Diepensee) geflogen und an die DVP übergeben Die vorhandenen 3x  Hubschrauber Mi-8 wurden am 26.09.1990 an dem Standort Brandenburg-Briest übergeben.

Eine Mi-8 im Landeanflug auf dem Landeplatz der  HS-16 in Nordhausen (LPN) im Hintergrund ist ein Mi-2 zu erkennen. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Fliegerkameradschaft der HS-16 B.Dr.)  

 

Aufgabenumfang der HS-16 zw. 1964 - 1989 (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

  • Ausbildungsflüge (Schulflugdienst) unter minimal TEWB 200/2, NEWB 400/4 und am LPN auch TSWB 100/1 und NEWB 300/3 (Bedeutungen als persönliches Wetterminimum jedes HSF z.B. "TEWB 200/2": T-ags E-einfache W-etter B-edingungen, minimale Wolkenuntergrenze 200 Meter und minimale horizontale Sichtweite 2 Kilometer - Einflug in Wolken verboten)
  • Flüge zur Grenzüberwachung (mit und ohne Spezialisten als Passagiere)
  • Flüge zur Kontrolle des Zustandes der Sicherungsanlagen sowie zur Kontrolle der Sicherheit und Ordnung im eigenen grenznahen Raum (mit und ohne Spezialisten als Passagiere)
  • Flüge zur Aufklärung des grenznahen Raumes der BRD (mit und ohne Spezialisten als Passagiere)
  • Flüge zur Luftbildaufklärung mit speziellen Luftbildkameras (AFA-39, AFA-BAF, AFA-42/100)
  • Flüge zur Luftbildaufklärung mit Handkamera PENTACON SIX bzw. PRAKTIKA mit großen Teleobjektiven
  • Außenlastflüge, Kurierflüge und Personentransporte
  • Suche von vermissten und gefahndeten Personen (f.d. Deutsche Volkspolizei)
  • Suche nach desertierten Armeeangehörigen der NVA und der GSSD
  • Flüge zur chemischen und Strahlungs-Aufklärung
  • Flüge zur funktechnischen Aufklärung f.d. HA III (Funkaufklärung u. -abwehr) des MfS
  • Flüge für das "Diensthabende System" (DHS) der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung von 1981-1983 (nur zu diesen Flügen wurde der Hubschrauber mit PKT bewaffnet) incl. der Ausbildungsflüge dazu.
  • Kontrollflüge zur genauen Feststellung von Waldbränden
  • Ausbildungs- und Trainingsflüge mit den Sicherungskompanien (SiK-25 und 27)
  • Flüge zur Ausbildung von Artillerieoffizieren der GT (Artillerieregiment 26) und zur praktischen Feuerleitung und Feuerkorrektur aus dem Hubschrauber
  • Transport von Angehörigen der Hundestaffeln mit ihren Hunden
  • Flüge für und mit dem Filmstudio der NVA
  • Kontroll-, Rettungs- und Versorgungsflüge (Lebensmittel) beim Katastropheneinsatz Winter 1978/79
  • Kontrollflüge nach Katastrophen (z.B. Zugunglück Langenweddingen 1967)
  • Rettungsflüge in Zusammenarbeit mit der Schnellen Medizinischen Hilfe
  • Transport von Organtransplantat zu Kliniken
  • Freiwedeln von Schnee (in Gefahrenbereichen von Schneelast auf Bäume an Verkehrswege - besonders im Harz)
  • Kontrollflüge entlang von Hochspannungsleitungen zur Feststellung des Vereisungsgrades mit Fachleuten des Ministeriums für Kohle und Energie
  • Kontrollflüge bei Hochwasser (z.B. Elbe, Werra) mit Fachleuten des Ministeriums für Umweltschutz und Wasserwirtschaft
  • Kontrollflüge mit Fachleuten des Ministeriums für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft
  • Flugvorführungen z.B. an der OHS der GT aber auch zu zivilen Anlässen
  • Absetzen von Fallschirmspringern aus Mi-2 (jährlich musste vom fliegenden Personal und fliegenden Begleitpersonal ein Pflichtsprung absolviert werden)
  • Einfliegen des Weihnachtsmann zur Weihnachtsfeier der HS-16
  • Abwurf von Luftballons aus Mi-8 zu den Reitfestspielen in Salzwedel

 

Aufgabenumfang der HS-16 im Jahre 1990 (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

  • Erkundungsflüge (Landeplatzdokumentation von medizinischen Einrichtungen)
  • Rettungsflüge
  • Flüge zur polizeilichen Überwachung der DM-Verteilung 1990
  • Außenlastflüge, Kurierflüge und Personentransporte
  • Transport von Organtransplantat
  • polizeiliche Verkehrsüberwachung (besonders der Autobahnen)
  • Flüge zur polizeilichen Absicherung von politischen Großveranstaltungen (Cottbus, Erfurt, Schwerin, Karl-Marx-Stadt)

Fahrzeuge zur Sicherstellung der Grenzfliegereinheit der Hubschrauberstaffel 16 um eine Mi-8 - v.l.n.r. Codeleuchtfeuer (SIL 130), Anlaßmittel (IFA W50), Sankra (IFA Robur), Feuerwehr (IFA W50), Tank-Kfz (Ural 375D) und Scheinwerfer (SIL 130). (Abbildung aus der wehrpolitischen Broschüre "Militärische Berufe" des Militärverlag der DDR, 1985)



Stab- und Versorgungsbataillon Pätz
Fernmeldebataillon Motzen
Wachkompanie Motzen
Stabsmusikkorps Pätz
Schule f. Diensthundewesen, 1500 Potsdam-Sago, Michendorfer Chaussee, PF 32164

Instandsetzungsbataillon Magdeburg

Funkaufklärungstrupp 9, 1501 Groß-Glienicke, PF (?)

Versorgungslager 16, 3504 Tangermünde, Arneburger Straße 37, PF 79252

Versorgungslager 46, 6908 Kahla, Ölwiesenweg 1, PF 18146, Siegelcode 940

Bekleidungs- und Ausrüstungslager, 1197 Berlin-Johannisthal

Gästehaus des KGT, 1604 Groß Köris, Berliner Straße 40, PF 81043


Quelle:

- "Berufsbilderkatalog" Ausgabe 1988 - Herausgegeben vom MfNV Chef Kader

- Jürgen Ritter und Peter Joachim Lapp "Die Grenze", Ch. Links Verlag, Berlin 2006

- T. Diederich "Handbuch der bewaffneten Organe der DDR" Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Augsburg 2007

- Peter Joachim Lapp "Gefechtsdienst im Frieden", Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1999

- H.-W. Ahrens u. M. Brandt "Transportmaschine Transall C-160 udn Antonow An-26", Magazin "Clausewitz" 05/2013

grenzkommando@aol.de