GRENZREGIMENT - 4 "Willi Gebhardt", Heiligenstadt (Bez. Erfurt)

(Dislozierungen um 1985)

  

Ort der Unterkunft:

5630 Heiligenstadt, Auf dem Iberg PF 40143, Siegelcode 919

Der Ehrenname "Willi Gebhardt" wird dem TT am 1. März 1977 verliehen.

 

Stabskompanie, Heiligenstadt - Richteberg, PF 40143, Siegelcode 919

Pionierkompanie - Richteberg

Nachrichtenkompanie, Heiligenstadt - Richteberg  

Transportkompanie, Heiligenstadt - Richteberg

 

Kommandeure:

Oberstleutnant Horst Richter (1961 - 1966)

Oberst Dieter Clasen (1966 - 1971)

Oberstleutnant Walter Wilke (1971)

Oberst Harry Beutner (1971 - 1981) 

Oberst Horst Dannat (1981 - 1983)

Oberst Klaus Lepa (1983 - 30.11.1989) 

Oberstleutnant Gerd Schuchardt (01.12.1989 - 1990) 


 

Das GR-4 erhält seine  Truppenfahne am 7. Oktober 1962 verliehen. Am 12. Mai 1976 folgt die Verleihung des Ehrenbanners durch den Stellvertreter des Ministers und Chef des Hauptstabes Generaloberst Keßler. Den Ehrennamen "Willy Gebhardt" erhält der TT am 4. März 1977 während einer feierlichen Zeremonie durch den Stellvertreter des Ministers und Chef des Hauptstabes Generaloberst Keßler verliehen.  Am 1. Dez. 1980 löst ein neuer Stellenplan und Ausrüstungsnachweis (Erprobung 1980 bis 1983) eine umfangreiche Strukturänderung im GR-4 aus. Die bisherigen drei Grenzbataillone werden in das I. Grenzbataillon Klettenberg und das II. Grenzbataillon Mengelrode reduziert und 2 Kompanien zur Sicherstellung der Grenzsicherung aufgestellt. Die grenzsichernden Einheiten werden in diesem Zuge in Grenzwachen und Grenzkompanien umbenannt.

Am 1. September 1982 erfolgt eine weitere Strukturveränderungen mit den Umbenennungen des I. und II. Grenzbataillons in das I. Grenzsicherungsbataillon Klettenberg, das II. Grenzsicherungsbataillon Mengelrode und Bildung des III. Grenzbataillons mit Standort Jützenbach. "...Die militärpolitische Lage erforderte, die Einsatzgrundsätze der GT bezüglich einer hohen Gefechtsbereitschaft und zuverlässiger GS neu zu durchdenken und zu bestimmen... Grundlage bildete der Befehl 36/81 vom 21. Juli 1981 des St.M.u.Chef der GT über die Weiterführung der Erprobung eines weiterentwickelten Systems der GS. Für die mit der Erprobung beauftragten Einheiten und Führungskräfte begann eine Zeit intensiver Arbeit... Darüber hinaus war es unter den veränderten Bedingungen auch notwendig, die GS- Anlagen zu rekonstruieren und zu erweitern. Speziell dazu fand in der 4. GK Ecklingerode eine Lehrvorführung statt. Der Höhepunkt zum Zeitpunkt dieser Erprobungen war der Truppenbesuch des MfNV am 30. und 31. März 1983. Dem Minister wurden die Ergebnisse der Erprobung gemeldet und Vorschläge für die Einführung des neuen Systems der GS unterbreitet. So kam es zu vielen spontanen Gesprächen und Kontakten mit Angehörigen der GT mit der Grenzbevölkerung. Der Höhepunkt dieser Begegnung war ein Militärpolitisches Forum im Kulturhaus von Ahrenshausen. Der Minister dankte hier u.a. den Angehörigen der GT und der Grenzbevölkerung für die gezeigte Leistung während der Erprobung im Besonderen und beim zuverlässigen Schutz der Staatsgrenze der DDR im Allgemeinen. Für die erbrachten Leistungen wurden viele Angehörige der GT ausgezeichnet und befördert. Mit diesem Besuch ging eine wichtige Etappe in der Geschichte des GR-4 und des GKS zu Ende..." (Zitat aus "Vom Knecht zum General" Heinz Janshen, Adventus-Verlag 2017). Die grenzsichernden Einheiten werden in Grenzsicherungskompanien und Grenzkompanien umbenannt.

Am 1. Jan. 1988 wird die 13. Grenzkompanie im GR-4 im Standort Rothesütte (PF 40192) mit seinem Grenzabschnitt am heutigen 3 Ländereck Niedersachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen („Jägerfleck“) und endete am Stadtwald Ellrich; dieser Grenzabschnitt war 8 km lang aufgestellt. 

Im Zuge der Bildung der neuartigen Grenzbezirkskommandos erfolgt auf Befehl Nr. 58/89 Minister für Nationale Verteidigung, Befehl Nr. 37/89 Chef GT am 1. August 1989 die Auflösung des GR-4.  

Der Chef des Grenzkommando Süd - General Klaus Dieter Baumgarten - bei der Namensverleihung des Truppenteil "Willy Gebhardt" am 01.März 1977 in Heiligenstadt (Privatarchiv d. Verf.)

 

Bezeichnung

Adresse 

 Postfach

Siegelcode

I. Grenzbataillon GR-45501 Klettenberg (Bez. Erfurt), Warteberg 59180?
1. Grenzkompanie5503 Ellrich, Clara-Zetkin-Straße 75667?
2. Grenzkompanie5501 Liebenrode, Sachsenwerfer Berg 59307?
3. Grenzkompanie5601 Silkerode/Worbis, Kleiner Weg 4 59183 ?
4. Grenzkompanie5621 Ecklingerode, An der hübschen Linde 89124 ?

 

Bezeichnung

Adresse 

 Postfach

Siegelcode

II. Grenzbataillon GR-4
5631 Mengelrode (Bez. Erfurt) 75668?
5. Grenzkompanie5601 Teistungen, Straße nach Worbis 
 59308?
6. Grenzkompanie5631 Freienhagen, Schachtebich
 89130919
7. Grenzkompanie
5631 Hohengandern, Mühlbachwiesen
 59309 ?
8. Grenzkompanie 
5631 Wahlhausen, An der Kreisstraße 
 75670 ?

 

Bezeichnung

Adresse 
 PostfachSiegelcode
III. Grenzbataillon GR-4
5630 Heiligenstadt (Bez. Erfurt), Auf dem Richteberg 59385?
9. Grenzkompanie5501 Mackenrode, Hasenwinkel  
 89121?
10. Grenzkompanie5601 Jützenbach, Auf dem Knickberge 
 75668976
11. Grenzkompanie 5601 Weilrode, Hauptstraße 21  75669 ?
12. Grenzkompanie 
5631 Rustenfelde, An der Straße zur F80
 59187 ?

Besuch des Ministers für Nationale Verteidigung (Armeegeneral Heinz Hoffmann, begrüßt ein Postenpaar) und des stellvertretenden Ministers (General Klaus-Dieter Baumgarten) anlässlich der Ergebnisvorstellung zur Erprobung eines neuen Systems der Grenzssicherung im GR-4 / 3. GB am Fuße der frühmittelalterlichen Burgruine "Hanstein" im Eichsfeld am 30. März 1983 (Privatarchiv d. Verf.).


Ein Wehrdienstleistender erinnert sich an seine Dienstzeit im Grenzabschnitt der ehemaligen GK Bornhagen im Eichsfeld 1966/67:

„…Im Bornhagener Grenzabschnitt hatten wir noch Stacheldraht, zweireihig, mit einem Abstand von ca. 5 Meter. Geländeabhängig war streckenweise gar nichts oder es lag nur eine Rolle aus Stacheldraht, die man locker überspringen konnte. Wer sich also auskannte konnte ohne Probleme diesen Sprung tun. Das betrifft den Berganstieg Richtung Lindewerra. Hinter der Kompanie waren die beiden Zäune geschätzte 30, 40 Meter auseinander. Damit war klar, hier liegen Minen.

Der Grenzabschnitt war wohl eines der schönsten Abschnitte überhaupt. Über Bornhagen thronte die Burg Hanstein, die als Beobachtungsturm ausgebaut war. In der Kompanie gab es 3 wehrpflichtige Kraftfahrer und einen Unteroffizier als Gruppenführer. Die Burg hatte zu meiner Zeit eine Glaskuppel, wovon es ja auch Bilder gibt. Darin befand sich eine Bank, worauf man auch sitzen konnte. Die einzige Technik war, wenn ich mich recht erinnere, ein Scherenfernrohr. Ein Grenzmeldenetz gab es da oben nicht. Deshalb mussten wir ja auch bei der Grenzverletzung West-Ost runter von der Burg…“ 

Erinnerungsfoto von Angehörige der GK Bornhagen mit Dienstzeit 11/65 bis 04/67. Die GK hatte seinen Grenzabschnitt im Bereich der Burg Hanstein. (Mit freundlicher Genehmigung der Privatsammlung R. Schmidt) 

 


Nachrichtenkompanie-4 Heiligenstadt

Pionierkompanie-4 Heiligenstadt

Stabskompanie-4 Heiligenstadt

Materiell-technische Sicherstellung

Kraftfahrzeug-Instandsetzungs-Werkstatt

Regiments-Med.-Punkt Heiligenstadt 

Reserveobjekt, Bornhagen 

Die ehemalige Grenzkompanie in Bornhagen wird in den späteren Jahren zum Reserveobjekt der GT. Das Foto zeigt die baulichen Anlagen in den 1990er Jahren mit Wohnnutzung. (Mit freundlicher Genehmigung der Privatsammlung R. Schmidt)


GÜST-Straße mit SiZ, 5601 Teistungen, An der F 247, PF 59343 (Siegelcode 919)
 
Sicherungszug Worbis
 
GÜST-Eisenbahn mit SiZ, 5503 Ellrich, Bahnhof, PF 40111
 
Sicherungszug Ellrich
 
GÜST-Eisenbahn, 5901 Dankmershausen

Nachrichtenkompanie-4 Heiligenstadt

Pionierkompanie-4 Heiligenstadt

Stabskompanie-4 Heiligenstadt

Materiell-technische Sicherstellung

Kraftfahrzeug-Instandsetzungs-Werkstatt

Regiments-Med.-Punkt Heiligenstadt

Regimentslager Obergebra

 


Quelle:

- https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/ - letzter Besuch Dezember 2017

- Heinz Janshen "Vom Knecht zum General", Adventus-Verlag, Bruchhausen-Vilsen, 2017 

 

 

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