KRÄDER          

(chronologisch geordnet)       

 

 

Motorrad  IFA MZ-ES 250/1

Im Jahr 1961 wurde die ES 250/1 des "VEB Motorradwerk Zschopau" eingeführt; im Volksmund gerne "ES" oder "Eisenschwein" gennannt.

Kradstreife der 6.GK / GR-20 im Grenzdienst auf einer MZ-ES 250/1 bei Scharfenstein Nähe Wernigerode um 1970 (Privatarchiv d. Verf.)

 

Technische Daten und Informationen: 

Gesamtlänge2,04 m
Gesamtbreite0,88 m
Gesamthöhe1,19 m
Leermasse 
153 kg
Nutzlast 170 kg 
Sitzplätze 2
Höchstgeschwindigkeit 
115 km/h
Reichweite 360 km
Treibstoffverbrauch4,2 l
Antrieb1 Zyl./ 2-Takt-Motor Benzin-Gem. (21 PS)

 

Motorrad  IFA MZ-TS 250A

Festgefahrene Kradstreife im Sand mit einer MZ TS 250A (Privatarchiv d. Verf. - Foto: Hptm. A. Engelmann um 1985) 

 

RADFAHRZEUGE
(chronologisch geordnet)
 


Geländewagen IFA P3

Das geländegängige Kraftfahrzeug IFA P3 wurde Ende der 1950er Jahre im Fahrzeugwerk in Zwickau/Hohenstein-Ernsttal (ehemals "Auto Union") entwickelt. In den ersten NVA-Dienstvorschrift wurde dieses Model als "Geländegänger Lkw P3" bezeichnet. Anfangs wurde der P3 im VEB Kooperationszentrale Automobilbau Karl Marx-Stadt (KZA) hergestellt. Diese Produktion übernahm dann das, eigentlich für den Bau des Lkw W 50 zuständige, VEB Automobilwerk Ludwigsfelde (IWL), wobei die einzelnen Baugruppen und Komponenten in den verschiedensten Betrieben innerhalb der DDR gefertigt wurden. In Ludwigsfelde erfolgte dann die Endmontage. Nach den Versuchsmustern (1959/60 - 10 Kfz) und den Nullserienfahrzeugen (1961 - 30 Kfz) wurde der P3 in der Zeit von 1962 bis 1966 (Gesamtstückzahl ca. 3.800 Fahrzeuge) in Serie mit einem 2,4 l Hubraum großen 6-Zylinder Ottomotor gefertigt. Der P3 ist ein dreitüriger Geländewagen für die Aufnahmemöglichkeit von sieben Personen, der P2M hatte fünf Plätze. Neben der Verwendung als Transporter und Führungsfahrzeug gab es den P3 auch als Funk- und Werkstattwagen, Ladestation, Scheinwerfer- und Granatwerferwagen sowie als Großlautsprecherstation GLS 1500. In der NVA wurde der P3 bereits in den 70-er Jahren durch den GAZ 69 und später durch den UAZ 469 ersetzt. Bei den Grenztruppen der DDR wurde der P3 bis um 1987 eingesetzt.  

IFA P3 der Grenztruppen der DDR um 1980. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Fliegerkameradschaft der HS-16 B.Dr.)

 

Technische Daten und Informationen: 

Gesamtlänge3,71 m
Gesamtbreite 1,95 m
Gesamthöhe1,95 m
Leermasse
1.860 kg
Nutzlast  700 kg
Sitzplätze  5 + 2 Reserve
Höchstgeschwindigkeit
95 km/h
Reichweite  520 km
Treibstoffverbrauch 23 l/100km
Antrieb6 Zyl. Viertakt-Otto Typ OM 6-35 L (75 PS)

 

Kleinkübel IFA P 601A

Auf technischer Grundlage seines Vorgängers "P60" wurde auf der Leipziger Herbstmesse 1963 der neue Pkw "Trabant P 601" aus dem "VEB Automobilwerk Zwickau" der Öffentlichkeit vorgestellt und ab Juli 1964 in Serie gefertigt. Neben der Limousinen- und Kombimodell enstand eigens für die Grenztruppen ein Kübelwagen "P 601A" ("Armee") mit teilweise Blechaufbau und Türausschnitten sowie den späteren Rohr-Stoßfängern und dem dann am Heck angebrachten Außenersatzrad. Neben der "A"-Version entstand kurz darauf folgend eine Modellvariante für den Forst- bzw. für die Landwirtschaft, und ab 1978, eine Version "Tramp" für zivile Zwecke. Der "Kleinkübel" war nur bedingt geländetauglich, und hatte keinen Allradantrieb. Dennoch hatte der Trabant in der Truppe ein vielfältiges Aufgabenspektrum zugewiesen bekommen und absolvierte hier mit gutem Leistungsvermögen, Sparsamkeit, Wendigkeit und Zuverlässigkeit. All dies brachte dem Kleinkübel mit seinen Allwetterverdeck und den seitlichen Segeltuchtüren bald den liebevollen Kosenamen "Stoffhund" ein. Nach seiner erfolgreichen Einführung bei den Grenztruppen wurde der P 601A in allen Teilstreitkräften der NVA und in der "Gesellschaft für Sport und Technik" (Organisation zur Vorbereitung der Jugend auf den Armeedienst) eingeführt. Noch im Mai 1990 begann die Serienproduktion des "Trabant 1.1" - unter anderem auch wieder als "Tramp"-Modell  - mit einem 4-Takt-Motor der Alpha-Baureihe (VW-Polo) aus dem Volkswagen-Konzern. Der letzte Trabant lief in Zwickau am 30. April 1991 im wiedervereinten Deutschland mit einer Gesamtproduktionszahl von ca. 3.9 Mio. Fahrzeuge vom Band. 

Vollbesetzter Kübel Trabant (2-Baureihe) mit Angehörige der 9.GK im GR-25 "Neithardt von Gneisenau" in Veltheim in (Privatarchiv d. Verf.) 

 

Technische Daten und Informationen: 

Gesamtlänge3,50 m
Gesamtbreite1,60 m
Gesamthöhe1,50 m
Leermasse 
645 kg
Nutzlast 375 kg 
Sitzplätze 5  
Höchstgeschwindigkeit 
100 km/h
Reichweite 290 km
Treibstoffverbrauch9 l/100km
Antrieb (ab 1969)2 Zyl./ 2-Takt-Motor Typ P65/66/OM/2 595 ccm Benzin-Gem. (26 PS)

 

Kastenwagen Barkas B1000

Mit den „Barkas B 1000 – Schnelltransporter“ der "VEB Barkas-Werke Hainichen" (DDR-Bezirk Karl-Marx-Stadt) entstand im Jahre 1961 ein moderner Transporter, der seinerzeit den Vergleich mit westlichen Transportern nicht scheuen musste. Angetrieben wurde der Barkas von einem „Wartburg 311“-Dreizylinder-Zweitaktmotor mit ursprünglich 900 ccm und einer Leistung von 43 PS. Ein Jahr später – mit der Indienststellung in der NVA – erhielt der Barkas den „Wartburg 312“-Motoe mit 1000 ccm mit einer Leistung von 46 PS. Mit weiterem Motorwechsel des VEB Automobilwerk Eisenach erfolgte 1972 der Übergang zum Motor des „Wartburg 353“. Der Motor des Front angetriebenen Fahrzeugs  war mittig zwischen Fahrer- und Beifahrersitz eingebaut und vom Fahrzeuginnneren über einen kleinen Servicedeckel zugänglich. Es gab diverse Ausführungen, etwa als Kasten-, Krankentransport-, Pritschenwagen oder als Kleinbus. Von 1962 bis 1990 wurde der Barkas für Versorgungsdienste bei der Nationalen Volksarmee, der Volksmarine und den Grenztruppen der DDR häufig eingesetzt. Vom B 1000 wurden 175.740 Fahrzeuge gebaut. 

"Barkas"-Krankenwagen des Medizinischen Dienst des III. Grenzbataillon im GR-8, Med.Pk-8, Zollstangenweg in Dömitz. (Fotoaufnahme vom 09. Juni 1990 - mit freundlicher Genehmigung der Privatsammlung C. Tiedemann)

 

Technische Daten und Informationen:

Gesamtlänge4,52 m
Gesamtbreite1,86 m
Gesamthöhe1,91 m
Leermasse 
1.325 kg
Nutzlast 915 kg 
Sitzplätze 6
Höchstgeschwindigkeit 
100 km/h
Reichweite 515 km
Treibstoffverbrauch 8,2 l/100 km
Antrieb3 Zyl. 2-Takt Typ W 316.1, 992 ccm Benzin-Gem. (45 PS)


 

Geländewagen GAZ 69M 

In den GAZ-69 sind alle Erfahrungen der Kriegs- und Nachkriegsjahre aus den militärischen und zivilen Bereichen des GAZ 67 (liebevoll „Eselchen“ genannt) eingeflossen. Der GAZ-69 diente in der NVA und GT als Kommandeurs-, Verbindungs- sowie als Nachrichtenfahrzeug. Dieses Fahrzeug konnte z.B. ebenso als Zugfahrzeug für einen 120mm Granatwerfer oder  als Startfahrzeug für die Panzerabwehrlenkraketen (PALR) 3M6 „Maljutka“ verwendet  werden.  

Fahrt eines GAZ 69 auf einem verschneiten Kolonnenweg im Schutzstreifen im Bereich der Grenze nach West-Berlin um 1970. (Privatarchiv des Verf.) 

 

Technische Daten und Informationen:

Gesamtlänge3,85 m
Gesamtbreite1,75 m
Gesamthöhe2,03 m
Leermasse 
1.525 kg
Nutzlast 650 kg 
Sitzplätze 5
Höchstgeschwindigkeit 
96 km/h
Reichweite 600 km
Treibstoffverbrauch12,5 l/100 km
Antrieb4 Zyl. 2.430 ccm Benzin (65 PS)

 

Lastkraftwagen KrAS 255 

Ein KrAZ-LKW eines NVA-Pionierbattailon bei der Ausfahrt vom Standort zur Unterstützung der Grenzbetonnung auf den Schaalsee im Frühjahr 1974. Das Transportfahrzeug KrAZ 214 mit sowjetischem Bugsierboot BMK-T hatte eine Gesamtmasse von ca. 19.000kg und einer Marschlage von 10,6m, 2,8m Breite und 3,6m Höhe. (Privatarchiv des Verf.)  

 

Technische Daten und Informationen:

Gesamtlänge8,65 m
Gesamtbreite2,75 m
Gesamthöhe3,17 m
Leermasse 
11.950 kg
Nutzlast 7.750 kg 
Sitzplätze 3
Höchstgeschwindigkeit 
71 km/h
Reichweite ? km
Treibstoffverbrauch42 l/100 km
AntriebV8-DM JaMZ-236/JaMZ-238 (240 PS)

 

Lastkraftwagen URAL 375D  

6x6 Allrad Mannschaftspritsche "UARL 375" des Grenzkommando Nord im Schutzstreifen der Staatsgrenze zur BRD. (Fotoaufnahme vom 12. November 1989 - mit freundlicher Genehmigung der Privatsammlung C. Tiedemann)

 

Technische Daten und Informationen:

Gesamtlänge7,35 m
Gesamtbreite2,69 m
Gesamthöhe2.98 m
Leermasse 
8.400 kg
Nutzlast 4.800 kg 
Sitzplätze 3
Höchstgeschwindigkeit 
75 km/h
Reichweite 570 km
Treibstoffverbrauch 62 l/100 km
AntriebV8 6.962 ccm Diesel (180 PS)


 

Lastkraftwagen IFA W50 LA/A (bzw. A-1 Langpritsche)

4x4 Allrad Mannschaftspritsche "IFA W50 LA/A-1" (Langpritsche) des Grenzkommando Nord im Schutzstreifen der Staatsgrenze zur BRD. (Fotoaufnahme vom 12. November 1989 - mit freundlicher Genehmigung der Privatsammlung C. Tiedemann)

 

Technische Daten und Informationen (LA/A bzw. LA/A-1):

Gesamtlänge6,43 m / 6,80 m
Gesamtbreite2,50 m / 2,50 m
Gesamthöhe3,40 m / 3,24 m
Leermasse 
6.400 kg / 6.350 kg
Nutzlast 3.000 kg / 4.300 kg
Sitzplätze 2
Höchstgeschwindigkeit 
85 km/h / 75 km/h
Reichweite 890 km / 900 km
Treibstoffverbrauch 16,9 l/100 km / 26 l/100 km
Antrieb4 Zyl. 4 VD 14.5/12-1 6.560 ccm Diesel (125 PS)

 

Lastkraftwagen Robur LO 2002A 

Allrad Mannschaftspritsche "Robur" einer Alarmgruppe einer GK in der Nähe von Herrnburg (Fotoaufnahme vom 27. Januar 1990 - mit freundlicher Genehmigung der Privatsammlung C. Tiedemann)

 

Technische Daten und Informationen:

Gesamtlänge5,54 m
Gesamtbreite2,37 m
Gesamthöhe2,55 m
Leermasse 
3.350 kg
Nutzlast 2.150 kg 
Sitzplätze 2
Höchstgeschwindigkeit 
85 km/h
Reichweite 515 km
Treibstoffverbrauch 24,2 l/100 km
Antrieb4 Zyl. 4KVD 12,5 SRL, 3.345 ccm Benzin (75 PS)

 

Schneemobile BURAN 640

Zum 100. Geburtstag (1970) ensteht in der Sowjetunion das robuste Ketten-Kfz Buran 640. Seit Mitte der 1970er Jahren kommt der sowjetische Motorschlitten auch bei der DDR-Grenzsicherung in den Grenzkompanien mit entsprechenden hohem Schneeaufkommmen in den Winterhalbjahr zum Einsatz. Die hervorragende Geländegängigkeit und Zuverlässigkeit hat dieses Fahrzeig im Grenzdienst legendär gemacht.  

Ein Zugführer kontrolliert einen Grenzposten auf dem Kolonnenstreifen im Grenzabschnitt des Gr-20. Das Bild entstand 1986. (Privatarchiv des Verf.)

 

Technische Daten und Informationen:

Gesamtlänge2,64 m
Gesamtbreite 0,90 m
Gesamthöhe1,04 m (ohne Windschutzscheibe)
Leermasse
280 kg
Nutzlast  200 kg
Sitzplätze  2  
Höchstgeschwindigkeit
25 km/h
Reichweite  100 km
Treibstoffverbrauch 30 l/100km
Antriebsleistung 2-Zyl.-Zweitakt-Ottomotor, luftgekühlt (19,9 kW)

 

 

Omnibus IKARUS 211 

In den frühen 1970er Jahren etabliert sich der ungarische Bushersteller IKARUS mit der kleinsten Omnibusreihe "211" aus Budapest-Mátyásföld / Székesfehérvár in nahezu allen sozialistischen Ländern. Mit 51 Baugruppen (Motor- und Achsbauteile) des Lkw W 50 wird die Baureihe ab 1976 in einer Gemeinschaftsproduktion zwischen der VR Ungarn und der DDR bis zum Ende der DDR produziert. Das Fahrwerk mit Starrachsen und Blattfedern und Teleskopstoßdämpfer trägt die selbsttragende Karosserie. Als Antriebsaggregat kommt der unterflurig angeordnet, wassergekühlte Vierzylinder-Dieselmotor vom Typ IFA 4 VD 14,5/12 vom VEB Motorenwerk Nordhausen zum Einsatz. hergestellt. Der anspruchslose und zuverlässige Omnibus mit Schlagtüren nach außen kommt auch bei den bewaffneten Organen der DDR häufig in der zivilen „blau-weiß“-Lackierung zum Einsatz.    

Irakus 211 im "Carport" des GR-33 in Berlin-Treptow. Mit diesen Fahrzeugen werden Truppenangehörige zu Sport- und Kulturveranstaltungen gefahren, aber auch Kindertransporte in Ferienlager durchgeführt. (Fotoaufnahme 1984 - mit freundlicher Genehmigung der Privatsammlung H. Heinrich)

 

Technische Daten und Informationen:

Gesamtlänge8,50 m
Gesamtbreite2,50 m
Gesamthöhe3,09 m
Leermasse 
7.000 kg
Nutzlast 3.200 kg 
Sitzplätze 36 + 1 Notsitz
Höchstgeschwindigkeit 
91 km/h
Reichweite ? km
Treibstoffverbrauch ? l/100 km
Antrieb4 Zyl. IFA VD 14,5/12, 6.560 ccm  (125 PS)

 

 

Geländewagen UAZ 469B / 31512  

Mit Produktionsstart des UAZ 469 am 15. Dezember 1972 wurde die Produktionsreihe im sowjetischen Automobilwerk Uljanowsk vom GAZ 69 auf UAZ 469 an nur einem Tag unwiderruflich umgestellt. Gegenüber dem Vorgänger wurde die Karosserie völlig verändert, die Geräumigkeit erhöht, die geländegängigkeit verbessert, die Nutzlast um 100 kg vergrößert. Der UAZ 469 erhielt das gleiche Triebwerk wie der sich bereits in Produktion befindliche Kleintransporter UAZ 452 und Pkw GAZ Wolga M 21, einen kopfgesteuerten 4-Zylinder-Motor mit 2,45 l Hubraum. Das Viergang-Getriebe, das Verteilergetriebe und die Untersetzung war wiederum identisch mit den Baugruppen des UAZ 452. Ebenso die Einscheiben-Trockenkupplung und die hydraulischen Einkreisbremsen ohne Bremskraftverstärker. 1985 wurden der UAZ 469B leicht überarbeitet (veränderte Rückleuchten, hängende Pedale und eine Zweikreisbremse) und in UAZ 31512 umbenannt. Der UAZ 469B wurde ab 1974 und das Modell UAZ 31512  ab 1987 in der NVA im Dienst gestellt. Die Fahrzeuge von Typ UAZ dienten wie der o.g. IFA P3 nicht nur als Verbindungs-, Stabs- und Kommandeursfahrzeug, sondern z.B. auch als Funkstelle mit Funkgerätesatz R 1125 F oder auch als Trägerfahrzeug für die Panzerbüchse SPG 9 sowie dem automatischen Granatwerfer AGS 17. 

Kommandeurswagen UAZ 31512 - gut zu erkennen  ist das  für die Grenztruppen der DDR grün umrandete DDR-Hoheitszeichen an der Beifahrertür (Fotoaufnahme vom 12. November 1989 - mit freundlicher Genehmigung der Privatsammlung C. Tiedemann). 

 

Technische Daten und Informationen:

Gesamtlänge4,03 m
Gesamtbreite 1,79 m
Gesamthöhe2,05 m
Leermasse
1.595 kg
Nutzlast  695 kg
Sitzplätze  5 + 2 Reserve
Höchstgeschwindigkeit
110 km/h
Reichweite  620 km
Treibstoffverbrauch 12,5 l/100km
Antriebsleistung GAZ UMS-4178 Benzin (78 PS)

 

 

Kranfahrzeug Tatra 148 AD070 

6x6 Allrad Kranfahrzeug "Tatra" des Grenzkommando Nord im Schutzstreifen der Staatsgrenze zur BRD. (Fotoaufnahme vom 12. November 1989 - mit freundlicher Genehmigung der Privatsammlung C. Tiedemann) 

 

Technische Daten und Informationen:

Gesamtlänge8,22 m
Gesamtbreite2,44 m
Gesamthöhe3,46 m
Leermasse 
16.990 kg
Nutzlast 7.000 kg 
Sitzplätze3
Höchstgeschwindigkeit 
60 km/h
Reichweite 375 km
Treibstoffverbrauch 40 l/100 km
Antrieb T2-928-15 4 Zyl. 12.700 ccm Diesel (212 PS)

 

Schweres Transportfahrzeug Tatra 813

Der extrem geländefähige allradangetriebene Tatra 813 (Beiname "Kolos") aus Koprivnice (CSSR) wurde 1967 (Produktion bis 1982) als schweres Transportfahrzeug bei der NVA und somit auch den GT der DDR eingeführt. Im Unterschied zu den gängigen LKW-Typen besaßen die Tatra-LKW keinen Leiterrahmen mit Starrachsen, sondern Zentralrohrrahmen mit Pendelachsen. Tatra 813 wurden z.B. in der GBK bei den beiden mobilen Funkmeßzügen als Zugfahrzeuge für die FuM-Station Typ Mys eingesetzt.

Bei Instandsetzungsarbeiten am  Errichtung des Kolonnenwegs unmittelbar am Schutzstreifen zur Staatsgrenze West trägt ein "Kolos" die typischen Fertigbetonplatten für die Spurstreifen des Kolonnenweges entlang des GZ-I. Die Aufnahme entstand im Mai 1981 in der Nähe der "Wirler Spitze" östlich des Ldkr. Lüchow-Dannenberg. (Mit freundlicher Genehmigung der Privatsammlung A. Ziegeler) 

 

Technische Daten und Informationen:

Gesamtlänge8,80 m
Gesamtbreite2,50 m
Gesamthöhe2,78 m
Leermasse 
13.800 kg
Nutzlast 8.200 kg 
Sitzplätze5
Höchstgeschwindigkeit 
80 km/h
Reichweite ? km
Treibstoffverbrauch ? l/100 km
Antrieb V 12 Zyl. Diesel 17.640 ccm, 270 PS bei 2.000 U/min

  

Tiefladerzug Tatra 815 VT 8x8

Zu Beginn der 1980er Jahre löst die tschechoslowakische Tatra-Baureihe 815 den Typ 813 in der NVA und auch in den GT ab. Seit ca. 1982 wurde nachweislich zumindest ein Tiefladerzug mit Zugmaschine vom Typ "Tatra 813" im GAR-5 in Dienst gestellt. Das GAR-5 (Glöwen) war neben den gewöhnlichen Aufgaben einer GT-Ausbildungsstätte als Ausbildungsstätte für "Brandmittel und Panzernahbekämpfung" spezialisiert. So sorgte der Zug für den Transport eines Panzers T-55 zu den GAP in Glöwen (Grenzausbildungsplatz) bzw. TÜP in Rüthnik oder Streganz (Truppenübungsplatz).  

Tatra 815 als "Tiefladerzug" (Mit freundlicher Genehmigung der Privatsammlung Schulz)

 

Technische Daten und Informationen:

Gesamtlänge - Zugfahrzeug9,36 m
Gesamtbreite2,50 m
Gesamthöhe3,65 m
Leermasse 
15.200 kg
Nutzlast 12.000 kg 
Sitzplätze5
Höchstgeschwindigkeit 
80 km/h
Reichweite ? km
Treibstoffverbrauch ? l/100 km
Antrieb V 12 Zyl. Diesel 19.000 ccm, 355 PS bei 2.200 U/min

  

GEPANZERTE RAD- UND KETTENFAHRZEUGE 

(chronologisch geordnet)

 

Plannierraupe T-100 

Im sowjetischen Traktorenwerk Tschelyabinsk entstand im Jahr 1963 als Nachfolgetyp der Schlepper- bzw. Raupenfahrzeuge S-80 und S-100 die Raupentypen T-100M (ohne Hydraulikanlage, mit Seilwinde) und T-100MGP (mit Hydraulik) bis in die 1970er  Jahre.  Der Rahmen des Schleppers besteht aus gestanzten Längsträgern, die an die Lenkkupplungsgehäuse angeschweißt sind. Das Laufwerk besteht aus dem linken und rechten Laufrollenkasten, die wiederum die 5 Laufrollen, die 2 Stützrollen, das Leitrad und die Kettenspanneinrichtung aufnehmen. Zur Balance dient eine Blattfeder, die die beiden Laufrollenkästen miteinander verbindet und so Bodenunebenheiten ausgleicht. Bei der Fahrerkabine handelt es sich um eine Ganzstahlkonstruktion, mit zwei nach außen öffnenden Türen, zwei nach außen aufstellbaren Fenstern, eins vorn rechts und eins hinten links. In der Fahrerkabine sind vorn an der Spritzschutzwand auch der Luftfilter und das Instrumentenpaneel angebracht. In der Fahrerkabine befindet sich die Batterie, eine Sitzbank mit drei Sitzplätzen sowie der Werkzeugsatz. Der Kabinenboden ist teilweise mit Riffelblechen und Holzrosten ausgelegt.

Minensprengung (PPM-2) durch Planierraupe T-100 am GZ-I im GA 10D10 südöstlich von Nienwalde (BRD) (Aufnahme September 1984 - mit freundlicher Genehmigung der Privatsammlung A. Ziegeler) 

Technische Daten und Informationen:

Gesamtlänge4,26 m
Gesamtbreite2,46 m
Gesamthöhe3,04 m
Gewicht11.400 kg
Nutzlast -
Sitzplätze 3
Höchstgeschwindigkeit 
? km/h
Reichweite ? km
Treibstoffverbrauch? l/100km
Antriebsleistung4 Zyl. Diesel D-108 108 PS bei 1070 U/min

 

Selbstfahrlafette SFL SU-76M

Die SU-76 („Samochodnaja Ustanowka“ = selbstfahrender Unterbau) ist der Nachfolger des leichten sowjetischen Panzerjägers ZIS-30. Die hastig entwickelte neue Selbstfahrlafette bleibt eine Notlösung um den modernen gepanzerten deutschen Fahrzeuge  zu Beginn des Großen Vaterländischen Krieg entgegenzutreten. Die Entwicklung des Fahrzeuges beginnt Februar 1942.  Zunächst versucht man das Fahrzeug auf Basis des T-60 zu bauen.  Im Oktober 1942 wird das GAZ-Werk beauftragt, eine leichte Selbstfahrlafette, basierend auf einem verlängerten Laufwerk des T-70 weiterzuentwickeln. Das Laufwerk soll um eine weitere Laufrolle verlängert werden, damit es das Gewicht der legendären 76,2-mm-ZIS-3Sh-Kanone (62 Schuss Munition im SU-76) aufnehmen kann. Am 1. Januar 1943 beginnt die Serienfertigung des neben dem T-34 am häufigsten in der Sowjetunion im Großen Vaterländischen Krieg gebauten  gepanzerten Fahrzeugs. Anfang 1943 kommt die endgültige Version SU-76M an die Front, bei der beide Motoren auf der rechten Seite lagen und die Ketten über ein Getriebe antreiben. Um Platz für die Bewaffnung zu schaffen, wird der Fahrerbereich auf die linke Seite der Wanne verlegt. Die SU-76 ähnelt der deutschen Marder-Reihe bzw. dem Nashorn und hat gleichartige Probleme: zu dünne Panzerung sowie hinten und oben offen.  Bei den Besatzungen war sie nicht sonderlich beliebt, der Fahrer saß direkt neben den Motoren, es gibt keinerlei Komfort. Im Militärjargon nennt man die SU-76 wenig liebevoll „Suka“ (= Miststück/Schlampe).

In der SBZ werden die ersten SU-76M aus dem WKII im Zuge der ersten verdeckten Aufrüstung in den kasernierten VP-Bereitschaften wohl im Ausbildungsjahr 1949/50 eingeführt. 1951 sind 15 SFL SU-76M (Bez. in der DDR) in den HVA-Einheiten aufgenommen. Bis 1955 werden es dann 209 werden. In den Schweren Grenzabteilungen (SGA) wird die SFL SU-76 ab 1957 bis nach Unterstellung unter den MfNV 1962 eingesetzt. Die grenznahen Verbände der DGP sollen neben Ihrer polizeilichen Sicherungsaufgabe auch militärische Schutzaufgaben erfüllen. Im damaligen Verständnis der spezifischen Bedingungen des Schutzes der Staatsgrenze, soll die DGP zusätzlich Aufgaben des allgemeinen militärischen Gefechts lösen können - so rüstet man die DGP mit gepanzerten Fahrzeugen aus.  Die SFL SU-76M wird bis 1968 in den bewaffneten Organen zu finden sein. Die  SGA´s sind den entsprechenden Grenzbrigaden zugeordnet deren Standorte in Wismar, Glöwen, Magdeburg, Erfurt, und Rudolstadt folgendermaßen gegliedert sind:

1 Panzerkompanie,

2 Schützenkompanien (SPW),

1 Artilleriebatterie,

1 Granatwerferkompanie,

1 MG-Kompanie und Züge (Pioniere, Aufklärung usw.).

SFL SU-76M der 7. Grenzbrigade in Straßenkolonne um 1958 (Privatarchiv des Verf.)

 

Technische Daten und Informationen:

 

Gesamtlänge5,00 m
Gesamtbreite2,70 m
Gesamthöhe2,10 m
Gefechtsgewicht10.200 kg
Nutzlast ? kg 
Besatzung 4
Höchstgeschwindigkeit 
45 km/h
Reichweite (Straße/Gelände)450 / 295 km
Treibstoffverbrauch? l/100km
Antriebsleistung2x 6 Zyl. GAZ-203 mit je 85 PS bei 3.400 U/min


Schützenpanzerwagen PSH 

Der schwimmfähige ungarische SPW-PSH, wurde als Gefechts-, Führungs- und Aufklärungs-SPW seit 1970 bei den  GT eingeführt. Die Turmbewaffnung besteht primär aus 14,5mm-MG KPWT und sekundär 7,62mm-MG PKT. Der Verzicht auf mittige – absenkbare - Geländehilfsachsen (wie beim sowjetischen SPW 40) ermöglichen ausreichend Platz für sechs Mot.-Schützen.  Im GKM z.B. befinden sich im März 1989 567 SPW vom Typ PSH in den zugeordneten TT.

PSH der Grenztruppen im winterlichen Manöver (Privatarchiv des Verf.)

 

Technische Daten und Informationen:

Gesamtlänge5,70 m
Gesamtbreite2,50 m
Gesamthöhe2,31 m
Gefechtsgewicht7.600 kg
Nutzlast 
Sitzplätze 3 + 6 ?
Höchstgeschwindigkeit 
80 km/h
Reichweite 750 km
Treibstoffverbrauch? l/100km
Antriebsleistung5,8 l 4 Zyl. Diesel Csepel D-414, 95 PS

 

Transportpanzer MT-LB

Ende der 1960`er Jahre wurde zur Ablösung der seit Ende des Zweiten Weltkrieges im Einsatz befindlichen sowjetischen Artillerieraupe "AT-P" das leicht gepanzertes Mehrzwecktransportfahrzeug "MT-LB" entwickelt. 1970 wurde der MT-LB offiziell als Artilleriezugmaschine für die 100-mm-Panzerabwehrkanone T-12/MT-12 und die Feldhaubitze 122mm D-30 des Traktorenwerks in Charkow vorgestellt. Das neuartige Kettenfahrzeug sollte weltweit zu einem der erfolgreichsten gepanzerten Fahrzeugen werden. Mit den unterschiedlichen Kettenoptionen (350 bis 565 mm Breite) , ist das Fahrzeug für nahezu jeden Fahrbereich optimal ausgelegt. Über die zwei großen Hecktüren und den zwei Dachluken können elf Soldaten auf zwei Sitzreihen an den Längstseiten des Transportraums aufgenommen werden. Ein manuell betriebener Turm mit einem 7,62mm-PKT-Maschinengewehr befindet sich vorn rechts auf der Fahrzeugwanne. Der MT-LB ist vollständig amphibisch und wird im Wasser ebenfalls von seinen Ketten angetrieben. In den Grenztruppen der DDR wurde der MT-LB als Artillerieschlepper - so z.B. auch im GAR-5 in Glöwen - genutzt. Auf Basis des MT-LB wurden auch Führungs-, Funk- und Feuerleitfahrzeuge produziert. Nach Ende der DDR wurden die vielen MT-LB der DDR-Streitkräfte an die Armeen der ehemaligen Warschauer Pakt Staaten. Aber auch die westlichen Armeen waren interessiert, so wurden z.B. 625 NVA-Fahrzeuge auch in die Bestände der schwedischen Armee aufgenommen.  

Zwei MT-LB (links mit D-44 Kanone der Artilleriebatterie und rechts davon ein MTP mit Bergeausrüstung) des GAR-5 auf einem Schwimmponton bei einer Havelüberquerung bei Glöwen; rechts außen iast ein UAZ 469B zu erkennen. (dem Verf. mit freundlicher Genehmigung überlassen)  

 

Technische Daten und Informationen:

Gesamtlänge6,45 m
Gesamtbreite2,85 m
Gesamthöhe1,86 m
Gefechtsgewicht11.900 kg
Nutzlast 2.000 kg 
Sitzplätze 2 + 11
Höchstgeschwindigkeit 
62 km/h
Reichweite 500 km
Treibstoffverbrauch? l/100km
Antriebsleistung11,86 l V8 Zyl. Diesel YaMZ-283, 240 PS

 

 


Quelle:

- "Handbuch für den Grenzdienst", Militärverlag der DDDR, Berlin 1987

- Wilfried Kopenhagen "Fahrzeug Profile Nr.8", Flugzeug Publikations GmbH, Illertissen 1999

- Wilfried Kopenhagen "Die Landstreitkräfte der NVA" Motorbuch Verlag, Stuttgart, 2003

- Ralf Kunkel u. Christian Suhr "Radfahrzeuge der NVA", Motorbuch Verlag, Stuttgart 2009

- Uwe Mieth "Bildatlas des DDR Straßenverkehrs", Geramond Verlag, München 2013

- Robert Jackson "Panzer", Parragon Books Ltd, Queen Street House 2013

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